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Rx-Abgabe ohne Rezept
DocMorris Versandapo testete Münchner Apotheken
Die niederländische Versandapotheke DocMorris, die zum Celesio-Konzern gehört, führte Testkäufe in Münchner Apotheken durch. Die Konsequenzen: Einzelne der getesteten Apotheken
Der Bayerische Apothekerverband informierte über diese Vorkommnisse in seinem „BAV-Aktuell Mitgliederfax“: „Wir haben Erkenntnisse gewonnen, dass die niederländische Versandapotheke DocMorris im Oktober 2010 in Münchner Apotheken in engem zeitlichen Zusammenhang diverse Testkäufe hat durchführen lassen. Einzelne Apotheken wurden deswegen von einem Hamburger Rechtsanwaltsbüro wegen des Vorwurfes der Abgabe verschreibungspflichtiger Arzneimittel ohne Rezept sowie der Verletzung von Informations- und Beratungspflichten abgemahnt.“
Die von der Celesio-Tochter geschickten Testkäufer legten eine leere Packung des verschreibungspflichtigen Kontrazeptivums Belara vor und verlangten ohne Rezept eine neue Packung. Die Freundin sei erkrankt und habe deswegen nicht rechtzeitig ein neues Rezept vom Arzt ausstellen lassen können.
In drei weiteren Fällen wollten die Testkäufer eine 100ml Packung Olynth Nasenspray, Wick Hustenpastillen; gleichzeitig fragte der Tester nach, wie häufig er sein Asthmaspray Salbutamol anwenden müsse, das er als Nachweis seines Asthmatikerstatus auf den Tisch legte. Außerdem fragte eine angebliche Marcumar-Patientin nach einem Schmerzmittel und wollte gleichzeitig eine 42er Packung Alli-Kapseln erwerben.
„Die Testkäufe sind im Markt üblich“, erklärte ein Celesio-Pressesprecher gegenüber DAZ.online, „sie werden zum Wettbewerbsvergleich durchgeführt. Das machen im Übrigen auch andere.“ Dass dieses Mal Abmahnungen folgten, sei eklatanten Verstößen einiger Apotheken geschuldet. Prinzipiell will man diese Tests „nicht an die große Glocke hängen“.
München - 25.11.2010, 16:50 Uhr