Neurowissenschaften

Kommunikationsprobleme zwischen Nervenzellen

17.01.2011, 11:05 Uhr


Neurodegenerativen Schäden, wie Morbus Alzheimer, geht ein Kommunikationsproblem zwischen den Nervenzellen voraus. Nicht ganz unbeteiligt daran sind Anhäufungen

Tau-Protein ist ein normaler und wichtiger Bestandteil im Zellskelett einer Nervenzelle. Bei Alzheimer-Patienten werden allerdings verstärkt Phosphatgruppen in Tau eingelagert, wodurch entscheidende Transportvorgänge innerhalb der Zelle gestört werden. Eine Ansammlung hyperphosphorylierter Tau-Proteine in dendritischen Dornfortsätzen beeinträchtigt die Weiterleitung neuronaler Signale. Die Kommunikation zwischen den Synapsen wird nachhaltig abgeschwächt. Je stärker die Phosphorylierung von Tau ist, umso stärker wird die neuronale Verständigung gestört.

Amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass dieses Kommunikationsproblem schon weit vor dem Auftreten neurodegenerativer Prozesse entsteht. Ziel der Forscher ist es, solche entscheidenden Wechselwirkungen früh aufzuspüren und rechtzeitig einzugreifen – möglichst vor ersten neuronalen Verlusten. Somit könnte die Hyperphosphorylierung von Tau einen neuen therapeutischen Ansatz bieten.

Quelle: Hoover, B. R. et al.: Neuron 2010; 68 (6): 1067-1081


Franziska Wartenberg/DAZ