EHEC

Warnung vor Gurken, Salat, Tomaten wird aufgehoben

10.06.2011, 09:33 Uhr


Die wegen der EHEC-Epidemie geltende Warnung vor dem Verzehr roher Tomaten, Gurken und Blattsalate Die wegen der EHEC-Epidemie verhängte Warnung vor dem Verzehr roher Tomaten, Gurken und Blattsalate ist aufgehoben. Das erklärte der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Andreas Hensel, heute in Berlin.

Hintergrund für die Entwarnung seien mittlerweile verdichtete Hinweise, die einen Zusammenhang zwischen EHEC-Infektionen und einem Sprossen-Hersteller in Niedersachsen immer wahrscheinlicher erscheinen ließen, hieß es heute in Koalitionskreisen in Berlin. Die Rückverfolgung von Warenströmen habe in vielen Krankheitsfällen zu dem gesperrten Gartenbaubetrieb im Landkreis Uelzen geführt. Im Labor konnte der grassierende EHEC-Erreger auf Sprossen bisher aber nicht nachgewiesen werden.

Das Robert Koch-Institut und das Bundesinstitut für Risikobewertung hatten die Verzehrhinweise für rohe Gurken, Tomaten und Salat am 25. Mai ausgesprochen. Grundlage dafür waren Erkenntnisse aus Patientenbefragungen.

Die EHEC-Epidemie in Deutschland hat sich zuletzt abgeschwächt. Auch wenn Mediziner weiter keine Entwarnung geben, nahm die Zahl der Neuerkrankungen in besonders betroffenen Ländern wie Niedersachsen und Hamburg ab. Nach einer EHEC-Infektion starben inzwischen nach offiziellen Angaben 29 Menschen.

Aufgrund der Warnung vor Gurken, Salat und Tomaten war der Umsatz von Gemüsebauern in Europa drastisch eingbrochen. Der Schaden ist immens, die EU hat mittlerweile finanzielle Unterstützung zugesagt.

Für die Hamburger Gesundheitsbehörder hat zudem das juristische Nachspiel wegen der EHEC-Gurkenwarnung begonnen. Als Vertreter des spanischen Obst- und Gemüsehändlers Frunet reichte die Kanzlei Lindenpartners am Donnerstag beim Verwaltungsgericht der Hansestadt Eilantrag auf Akteneinsicht ein. Diese hatte die Behörde bis zuletzt verweigert, teilte Rechtsanwältin Sabine Pellens heute mit. Am Ende könnte es um Schadenersatz in Millionenhöhe gehen.


dpa/ral