Immuntherapie

Neue Impfstrategie gegen Tumorzellen

Hannover - 23.07.2011, 09:24 Uhr


Eine effektive Immuntherapie gegen Krebs ist ein zentrales, bislang unerreichtes Ziel in der Krebsmedizin. Forschern der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gelang es jetzt, eine neuartige Immuntherapie gegen Krebs zu entwickeln.

Ein wesentlicher Grund für die Wirkungslosigkeit von Impfungen gegen Krebs ist, dass solide Tumore in ihrer direkten Umgebung eine Immunschwäche erzeugen und der Körper sie somit toleriert. Einer Arbeitsgruppe aus Hannover ist diesbezüglich ein wichtiger Schritt gelungen: Sie verursachten mit von ihnen entwickelten so genannten onkolytischen Adenoviren eine heftige Entzündungsreaktion in Tumoren im Mausmodell. Während dieser Entzündung impften die Forscher gegen den Tumor. Diese Vorgehensweise führte zu einer gegen den Tumor gerichteten Immunantwort, die sowohl die ursprünglichen Geschwülste als auch die Metastasen beseitigte.

Ein Grund für die erfolgreiche Immuntherapie besteht darin, dass der entzündete Tumor es nicht mehr schafft, in seiner Umgebung eine Immunschwäche entstehen zu lassen. Somit toleriert ihn der Körper nicht mehr, sondern wehrt ihn ab. Die Forscher hoffen, dass weiterführende Forschungen innerhalb weniger Jahre auf den Menschen anwendbare erfolgreiche Impfstrategien hervorbringen.

Literatur: Woller, N., et al.: J Clin Invest. 2011;121(7):2570–82, Online doi:10.1172/JCI45585


Dr. Bettina Hellwig