AOK-Rabattarzneimittel Metoprolol succinat beta

Warum teilte Betapharm Lieferdefekt erst jetzt mit?

Augsburg - 10.08.2011, 22:38 Uhr


Rund 30.000 Rezepte sollen mit dem noch nicht lieferfähigen AOK-Rabattarzneimittel Metoprolol succinat beta der Firma Betapharm von Apotheken bedruckt worden sein.

Mit Schreiben vom 10. August (!) bestätigt Betapharm den „momentanen Lieferdefekt von Metoprolol Succinat“ in mehreren Darreichungsformen.

Wie es in dem Anschreiben an Apotheken heißt, seien die Artikel zum Start der AOK-Rabattverträge am 1. Juni 2011 neu in das Sortiment von Betapharm aufgenommen worden, nachdem Betapharm für Metoprolol den Zuschlag der AOK erhalten habe.

Weiter heißt es in dem Anschreiben wörtlich: „Da jedoch aufgrund von Nachprüfungsverfahren die Zuschläge der AOK für Metoprolol erst ungewöhnlich spät im Mai 2011 ergingen, war die Vorlaufzeit für die Produkteinführung und Bedienung der Rabattverträge extrem kurz. Vor den verbindlichen Zuschlägen durch die AOK war es uns aufgrund der fehlenden Planungssicherheit nicht möglich, die unter dem AOK-Rabattvertrag benötigten enormen Mengen zu produzieren. Seit Erteilung der Zuschläge arbeiten wir nun mit Hochdruck an der Neueinführung von Metoprolol Succinat beta, können aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen genaueren Liefertermin nennen.
Wir bedauern sehr, dass wir mit den o.g. Artikeln bisher noch nicht lieferfähig sind, und entschuldigen uns ausdrücklich für die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Wir informieren Sie gerne, sobald die Artikel verfügbar sind.
Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang noch darauf hinweisen, dass aufgrund der äußerst kurzen Vorlaufzeit für die Rabattverträge eine Friedenspflicht von zwei Monaten durch die AOK eingeräumt wurde. Aufgrund der besonderen Lage kann von Apotheken in dieser Startphase der Rabattverträge ein anderes Arzneimittel abgegeben werden, sowei das AOK-Rabattprodukt nicht verfügbar ist. Mögliche Lieferausfälle müssen lt. AOK in dieser Zeit nicht dokumentiert werden“. Soweit das Schreiben von Betapharm.

Es bleibt die Frage, warum Betapharm die Nicht-Lieferfähigkeit der Artikel den Apotheken nicht früher mitgeteilt hat. Wären die Präparate in der EDV als nicht lieferfähig gekennzeichnet gewesen, wären sie nicht auf die Rezepte gedruckt worden. Apothekenfreundliches Verhalten sieht anders aus.

Siehe hierzu auch:

AOK-Rabattverträge: AOK: Noch keine Lösung für Metoprolol-Problem 


Peter Ditzel