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Facebook ändert Richtlinien
Pharmaunternehmen akzeptieren Facebook-Kommentare
Facebook zwingt pharmazeutische Unternehmen zu mehr Offenheit: Seit Kurzem müssen sich auch pharmazeutische Unternehmen wenig schmeichelhafte Kommentare auf ihren Facebook-Seiten gefallen lassen.
Auch wenn der Pharmabranche wegen ihrer Angst vor Imageschäden eine kritische Haltung gegenüber sozialen Netzwerken unterstellt wird, haben sich die Pharmaunternehmen den neuen Richtlinien angepasst. Sie akzeptieren die Änderung, die den Dialog mit den Kunden sichern soll.
Bis zum 15. August hatte die Pharmabranche eine Art Sonderstatus im sozialen Netzwerk Facebook: Pharmaunternehmen war es gestattet, auf ihren Facebook-Seiten die Funktion der Kommentierung von Beiträgen, Fotos und Videos zu deaktivieren („Whitelisting“). Nun hat Facebook seine Richtlinien geändert: Auch Pharmaunternehmen müssen Kommentare zu ihren Beiträgen, Fotos und Videos zulassen. Eine kommentarfreie Seite, die keine Interaktion zulässt, ist im Sinne von Facebook nur Werbung und entspricht nicht dem Grundgedanken eines sozialen Netzwerks.
Teilweise richteten Unternehmen Facebook-Seiten nur unter der Bedingung ein, dass die Kommentardeaktivierung möglich ist. Daher rechneten Branchenexperten damit, dass viele Unternehmen ihre Facebook-Seiten aufgrund dieser Richtlinienänderung auflösen würden. Ein solcher Trend ist derzeit jedoch nicht zu bemerken. Im Gegenteil: Die betroffenen Unternehmen passen sich den neuen Regelungen an. Pfizer Deutschland gegenüber DAZ.online: „Pfizer wird nach wie vor auf Facebook aktiv sein. Die Änderungen werden ab sofort berücksichtigt und unsere Prozesse entsprechend angepasst.“
Viele Unternehmen, wie auch die Johnson & Johnson GmbH in Deutschland, hatten die Kommentarfunktion auch bisher schon aktiviert und überprüfen diese regelmäßig aufgrund interner Richtlinien, so eine Pressesprecherin des Unternehmens. Manche Unternehmen haben ihre Regelwerke auf ihren Facebook-Seiten auch veröffentlicht, um öffentlich zu machen, nach welchen Kriterien Nutzer-Kommentare überprüft und unter Umständen gelöscht werden. Dazu zählen neben den üblichen Gründen wie dem Posten von Spam oder vulgären Ausdrücken die Nennung von Arzneimittel-Marken, mögliche Nebenwirkungen oder das Anbieten ärztlichen Rats.
Berlin - 22.08.2011, 14:12 Uhr