DAZ-Interview mit Ex-Celesio-Chef Oesterle

„Apothekenketten werden kommen“

Stuttgart - 14.09.2011, 12:00 Uhr


Er ist davon überzeugt, dass sich auch in Deutschland über kurz oder lang größere Apothekenbetriebsformen, möglicherweise auch in Form von Apothekenketten, bilden werden: Dr. Fritz Oesterle, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Celesio AG. In einem DAZ-Interview äußert er sich auch zur Zukunft des Pharmagroßhandels.

Eine weitere Liberalisierung des Apothekenmarktes wird kommen, so Oesterle. Treiber werden hier nicht die Politik oder rechtliche Vorgaben sein. Der Druck auf die Marge werde zunehmen und zu einem brancheninternen Umdenken in Richtung größerbetriebliche Betriebsformen führen.

Auch der Versandhandel wird sich europaweit nicht mehr aufhalten lassen, so der Ex-Celesio-Manager. Es wird sich ein selbstverständliches Nebeneinander von Versandhandel und Präsenzapotheke herausbilden.

Was den Großhandelsbereich betrifft, so wird sich in Zukunft nach seiner Ansicht mehr und mehr ein leistungsbezogenes Rabattsystem herausbilden. Die Apotheke wird den Großhandel nicht mehr als verlängertes Lager ansehen können. Der Großhandel selbst wird sich fragen müssen, ob er noch über 100 Niederlassungen aufrechterhalten kann. Oesterle geht davon aus, dass die Oligopolisierung des Großhandels voranschreiten wird: „In Deutschland werden drei, vier oder vielleicht fünf Großhandlungen übrig bleiben.“

Lesen Sie das Interview mit dem Ex-Celesio Manager Oesterle in der neuen DAZ 37.


Peter Ditzel