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Weltverhütungstag
BZgA: Bevölkerung ist sich Verantwortung bewusst
Drei Viertel der sexuell aktiven Bevölkerung Deutschlands zwischen 18 und 49 Jahren wenden Verhütungsmittel an. Mehr als die Hälfte verlässt sich dabei auf die Antibabypille. Dies zeigen aktuelle Repräsentativerhebungen, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anlässlich des Weltverhütungstages vorgestellt hat.
Die BZgA-Erhebungen zeigen dabei deutlich, dass sich Frauen und Männer heutzutage – fünfzig Jahre nach Einführung der Antibabypille auf dem deutschen Markt – zunehmend mit Fragen zur Sexualität, Verhütung und Familienplanung auseinandersetzen und in Verhütungsfragen für sich und andere Verantwortung auf hohem Niveau übernehmen. Danach wenden rund drei Viertel der sexuell aktiven Bevölkerung Verhütungsmittel an. Lediglich 16 Prozent verhüten nicht – die Hälfte davon, weil ein Kinderwunsch besteht oder gar ein Kind unterwegs ist.
Bei der Wahl des Verhütungsmittels steht an erster Stelle die Pille mit 54 Prozent, gefolgt vom Kondom mit 37 Prozent. Trotz des wachsenden Angebots an Verhütungsmethoden zeigt ein Vergleich mit jüngeren BZgA-Studien, dass die Deutschen sowohl Pille als auch Kondom seit Jahren treu bleiben. An dritter und vierter Stelle wählen die Deutschen mit jeweils 10 Prozent Spirale und Sterilisation. Mit zunehmendem Alter kommen diese jeweils zur Anwendung: Die Spirale am häufigsten bei den 30- bis 39-Jährigen, eine Sterilisation bei fast jedem Vierten aus der Altersgruppe der 40 bis 49-Jährigen.
Neben der Sicherheit stehen bei der Auswahl des Verhütungsmittels auch praktische Erwägungen im Vordergrund: Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und ihrer bequemen Anwendung wird die Pille bevorzugt. Für das Kondom sprechen insbesondere die gute Verträglichkeit und der gleichzeitige Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Deshalb ist bei den unter 25-Jährigen eine Doppelnutzung durchaus verbreitet. Weil sie sich damit nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern gleichzeitig auch vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen.
Während 37 Prozent beim Einsatz eines Kondoms Anwendungsprobleme vermelden, macht die Einnahme der Pille etwas häufiger (59 Prozent) Schwierigkeiten – 38 Prozent der Frauen gaben an, die Einnahme schon vergessen zu haben. Selten kommt die „Pille danach“ zum Einsatz: Lediglich 11 Prozent der Frauen nahmen diese schon einmal ein – weitere zwei Prozent auch mehrfach.
Auch bei den Jugendlichen funktioniert Verhütung so gut wie nie zuvor. So spielt heutzutage für deutsche männliche Jugendliche die Verhütung beim ersten Mal eine ebenso große Rolle wie für weibliche. Dabei verhüten rund 75 Prozent der Jugendlichen beim ersten Mal mit einem Kondom, rund 40 Prozent mit der Pille. Aber auch bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund hat sich das Verhütungsverhalten in den letzten Jahren weiter verbessert.
Die Ergebnisse zum „Verhütungsverhalten Erwachsener 2011“ und die Studie „Jugendsexualität 2010“ können unter forschung.sexualaufklaerung.de eingesehen werden.
Berlin - 23.09.2011, 16:51 Uhr