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Bundesärztekammer trauert
Ehemaliger Ärztepräsident Hoppe ist tot
Der ehemalige Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 71 Jahren, wie die Kammer heute mitteilte. „Mit großer Bestürzung hat die Bundesärztekammer vom Tod Jörg-Dietrich Hoppes erfahren", sagte BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery.
„Mit Jörg-Dietrich Hoppe verliert die deutsche Ärzteschaft viel zu früh nicht nur einen ihrer großen Präsidenten und einen leidenschaftlichen Kämpfer für den freiheitlichen Arztberuf, sondern auch einen ganz außergewöhnlichen Menschen“, sagte Montgomery. In einem politischen Umfeld, in dem täglich um Geld, Macht und Interessen gerungen werde, sei er Arzt geblieben und habe sich seine Menschlichkeit bewahrt. Er sei damit „ein glaubwürdiger Vertreter der deutschen Ärzteschaft“ gewesen.
Über viele Jahre hat Jörg-Dietrich Hoppe die Politik und das Ansehen der deutschen Ärzteschaft maßgeblich geprägt. Immer wieder hat er dabei die drängenden Probleme der Zeit angesprochen, auch wenn sie unpopulär waren - so zuletzt das Thema Priorisierung in der Medizin.
Hoppe war Anfang der 1970er Jahre zur Berufspolitik gekommen. Damals kam es im Streit um eine Vergütung der Bereitschaftsdienste zum ersten Streik des Marburger Bundes, den Hoppe mitorganisierte. 1975 wurde er Mitglied des Vorstands der Bundesärztekammer und zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes. Von 1979 bis 1989 stand er dem Verband als erster Vorsitzender vor. 1991 wurde er zum Vizepräsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages gewählt, 1993 zum Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein. 1999 schließlich folgte er Prof. Dr. Karsten Vilmar im Amt des Präsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages.
Zwölf Jahre lang, bis zum 2. Juli diesen Jahres, führte er die Geschicke der deutschen Ärzteschaft. „Der Arztberuf war seine große Passion“, sagte Montgomery. „Mit Jörg Hoppe geht ein guter Mensch, ein großartiger Arzt und ein echter Anwalt der Patienten von uns. Die deutsche Ärzteschaft trauert um einen großen Kollegen.“
Berlin - 08.11.2011, 10:32 Uhr