Verkehrssicherheit

Ramsauer will Warnhinweise für Arzneimittel

Berlin - 08.11.2011, 10:42 Uhr


Mit deutlichen Warnhinweisen auf Arzneimittelpackungen oder den Beipackzetteln will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf Folgen für die Fahrtüchtigkeit aufmerksam machen und die Sicherheit auf deutschen Straßen erhöhen. Das sieht das neue Verkehrssicherheitsprogramm vor, das Ramsauer am kommenden Donnerstag vorstellen will.

Grundlage für die ins Auge fallenden Warnhinweise soll der europäische Vorschlag eines Klassifizierungssystems sein. Dieses zeigt ein Fahrzeug in einem Warndreieck, das auf einer farblich abgestuften Skala in den Kategorien 0 bis 3 verschoben wird - von keiner über geringe bis mittlere und starke Beeinträchtigung des Fahrverhaltens und einer Gefährdung der Verkehrs. Ramsauer muss sich aber noch mit seinem Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) abstimmen. Das soll zeitnah erfolgen.

Hintergrund des Vorstoßes ist, dass viele Autofahrer die Wirkung von Arzneien auf die Fahrtüchtigkeit unterschätzen. Experten glauben, dass dadurch genauso viele Unfälle verursacht werden wie durch Trunkenheit am Steuer. 2010 gab es in Deutschland rund 2,4 Millionen Verkehrsunfälle. Bis zu sieben Prozent davon, so Schätzungen, sind auf eingenommene Arzneien zurückzuführen. Genauere Zahlen gibt es nicht, auch, weil nach Verkehrsunfällen die Polizei nur selten überprüft, ob Arzneimittel mitverantwortlich gewesen sein könnten. 


Lothar Klein