Sparpolitik in Sachsen

Uni Leipzig: Aus für Pharmaziestudium

Leipzig - 14.12.2011, 10:07 Uhr


Aus Spargründen muss die Universität Leipzig wahrscheinlich das Pharmazeutische Institut schließen. Damit verlöre der Freistaat Sachsen seinen einzigen Studiengang Pharmazie.

Das Spardiktat des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) erreichte die Uni Leipzig mit Schreiben am 22. November2011. Bis zum Jahr 2015 fordert das SMWK von den sächsischen Hochschulen den Abbau von jährlich 100 Stellen, von 2016 bis 2020 von 80 Stellen per anno. Die Universität Leipzig soll daran mit einem Anteil von 24 Prozent belastet werden.

Um die dramatischen Folgen einer willkürlichen Stelleneinziehung durch den Freistaat abzumildern, habe das Rektorat Lehr- und Forschungseinheiten einer Bewertung unterzogen, heißt es in einer Pressemitteilung: „Wenn wir wirklich abbauen müssen, dann werde ich der Staatsministerin von Schorlemer die Schließung des Instituts für Pharmazie mit dem dazugehörigen Studiengang vorschlagen sowie die Einstellung des Studiengangs M.A. Komparatistik", so die Rektorin. Das Institut für Pharmazie verfügt über 21 Mitarbeiter. Vom Herbst 2012 an würden dann in diesen Fachrichtungen keine Studierenden mehr immatrikuliert. Allen derzeit betroffenen Studierenden werde zugesichert, dass sie ihr Studium ordnungsgemäß abschließen können.

„Das ist eine Katastrophe. Nicht nur für die Universität Leipzig, sondern für das Land Sachsen. Wir sind der einzige universitäre Ausbildungsstandort für Pharmazeuten in Sachsen“, kommentierte Pharmazie-Professor Detlef Briel diese Vorschläge laut Leipziger Volkszeitung.


Lothar Klein