Lothar Apotheke nimmt noch D-Mark

Und das Angebot wird tatsächlich genutzt: „Fast jeden Tag kommen Kunden und bezahlen noch mit der alten D-Mark“, berichtet Apotheker Bayer gegenüber DAZ.online. In den letzten Wochen haben die Kunden immerhin für gut 150 D-Mark in der Lothar Apotheke eingekauft. Meistens kaufen die Kunden sogar mehr als sie an D-Mark Restbeständen mitbringen. In Einzelfällen erhält der Kunde aber auch Euro als Wechselgeld zurück. Aber nur kleinere Beträge: „Wir sind ja keine Tauschbörse für große Schwarzgeldbestände“, scherzt Apotheker Bayer.

Aber spezialisiert hat er sich trotzdem: Nicht nur, dass die Apotheken-Software immer noch automatisch von D-Mark auf Euro umrechnet. Apotheker Bayer hat eigens eine „Zählmaschine“ für D-Mark Münzen eingerichtet. Diese sortiert die Münzen, wiegt sie und meldet dann den korrekten D-Mark Betrag. „Das klappt ganz problemlos“, so Bayer. Damit der Apotheker die eingenommenen D-Mark Beträge nicht zur Landeszentralbank tragen muss, nimmt die Volksbank als Hausbank des Apothekers die alte Währung entgegen und tauscht sie gegen Euro um.

Viele Kunden finden D-Mark in alten Manteltaschen oder in Sparschweinen. Manch einer muss auch erst sein Auto verkaufen, um beim Ausräumen festzustellen, dass im Handschuhfach noch 200 D-Mark liegen. Vor allem aber auch bei Haushaltsauflösungen tauchen in Schränken, Dosen und unter Matratzen immer wieder D-Mark-Beträge auf, so die Erfahrungen des Apothekers mit seinen Kunden. 

Als Teuro wie viele Bürger empfindet Apotheker Bayer den Euro aber nicht. Natürlich sei alles teurer geworden, aber im Rahmen der „normalen Inflation“, so der Apotheker. Als Beleg hat Apotheker Bayer die Aspirin-Preise verglichen: Eine 20er-Packung kostete im Jahr 1991 5,45 D-Mark, im Jahr 1998 kostete sie dann schon 7,15 D-Mark und heute 5,28 Euro.

Ein Formular zum Umtausch von D-Mark in Euro bei der Deutschen Bundesbank finden Sie hier.