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Pro Generika
Festbetragsanpassung für Epoetine aussetzen
Der GKV-Spitzenverband plant erneut Festbetragsabsenkungen. 14 Gruppen stehen derzeit zur Disposition – darunter auch Antianämika. Der Branchenverband Pro Generika beklagt, dass die geplante Anpassung bei den Epoetin-Arzneimitteln zu absurden Auswirkungen führt: Die Festbeträge preisgünstiger Biosimilars sollen weiter reduziert, die Festbeträge für die entsprechenden Erstanbieterprodukte dagegen zum Teil deutlich erhöht werden.
Das System der Berechnung von Festbeträgen und die hierzu nötige Ermittlung von Vergleichsgrößen ist höchst kompliziert und wohl nur für die wenigsten Menschen durchschaubar. Zuweilen sind die Ergebnisse isoliert betrachtet kaum nachvollziehbar. So geht es auch Pro Generika im Fall der Epoetine. Hier ist gestern das für die Festbetragsfestsetzung übliche Stellungnahmeverfahren angelaufen.
„Eine weitere Absenkung der ohnehin schon niedrigen Festbeträge für die Epoetin-Biosimilars ist nicht gerechtfertigt“, erklärte heute der Geschäftsführer des Verbandes, Bork Bretthauer. Anstatt Einsparpotenziale durch eine Förderung des verstärkten Einsatzes von Biosimilars zu generieren, würden bei den jüngsten Vorschlägen des GKV-Spitzenverbands die Festbeträge für die Erstanbieterprodukte zum Teil sogar um mehrere hundert Euro angehoben. „Das bestraft die Unternehmen, die preisgünstige Biosimilars entwickeln und auf den Markt bringen, und belohnt Erstanbieter, deren Forschungsaufwendungen sich bereits während der Patentlaufzeit amortisieren konnten."
Gerade die Krankenkassen müssten ein Interesse daran haben, dass mehr Biosimilars zur Anwendung kommen und damit der Wettbewerb angeregt wird, meint Bretthauer. Er verweist darauf, dass in den kommenden Jahren viele hochpreisige Biopharmazeutika wie etwa die monoklonalen Antikörper aus dem Patent laufen: „Da braucht es ermutigende Schritte, damit sich Biosimilarunternehmen in diesem Feld engagieren und so für Preiswettbewerb sorgen. Mit einer erneuten Festbetragsabsenkung setzt der GKV-Spitzenverband das völlig falsche Signal."
Dass die Festbeträge für einige Präparate steigen sollen, wird vorerst allerdings keine Auswirkungen für die Kassen haben. Aufgrund des bestehenden Preismoratoriums sind Preiserhöhungen ohnehin tabu.
Berlin - 15.02.2012, 17:17 Uhr