Weltgrößte Schmerzskala

Schmerz messen - einfach und effektiv

Frankfurt - 16.03.2012, 13:36 Uhr


Sie gilt als „Werkzeug“, mit dem Patienten ihre Schmerzstärke verdeutlichen können: die Schmerzskala. Eine drei Meter lange und damit weltgrößte Schmerzskala wurde jetzt anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Initiative „Schmerz messen“ in Frankfurt enthüllt.

„In diesem Format ist sie schon sehr eindrucksvoll. Aber das eigentliche Beeindruckende an der Schmerzskala ist, dass sie so einfach wie effektiv ist“, sagt Dr. Marianne Koch, Schirmherrin der Initiative und Ehrenpräsidentin der Deutschen Schmerzliga e.V. (DSL).

„2002 war die Schmerzskala ein international längst evaluierter Standard, der sich in Deutschland noch nicht durchgesetzt hatte“, fasst Koch die Anfänge der Initiative zusammen. Dies hat sich 2012 glücklicherweise geändert, ergänzt Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der DGS und Mitbegründer der Initiative. Angaben auf der Schmerzskala haben sich heute weitgehend als eigenständiges, messbares Vitalzeichen wie Blutdruck oder Körpertemperatur etabliert. Für Ärzte, die Schmerzpatienten behandeln, steht die Schmerzskala bereits an dritter Stelle der eingesetzten Maßnahmen (nach Erfragen der Patientengeschichte und Untersuchung). Dies ergab eine anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Initiative „Schmerz messen“ durchgeführte repräsentative Umfrage unter Allgemeinmedizinern, praktischen Ärzten, Internisten und Orthopäden. Vor allem bei der Therapiekontrolle leistet die Schmerzskala gute Dienste.  Wie Müller-Schwefe betont, komme das  direkt den Schmerzpatienten zugute. „Denn eine effektive Schmerztherapie lässt sich nur durchführen, wenn der Arzt weiß, wie stark die Schmerzen seines Patienten sind.“ 

In Deutschland leben über 11 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen. Ursachen dafür sind Bewegungsschmerzen, allem voran Rückenschmerzen, neuropathische und Tumorschmerzen. Da es keinen Laborwert, keinen Ultraschall, keine Biopsie gibt, mit denen sich ein Schmerzzustand objektiv nachweisen lässt, unterschätzen Ärzte oft das Leid, das von Schmerzen ausgeht.

Die Initiative Schmerz messen ist eine Kooperation der Deutschen Schmerzliga e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. Sie wurde 2002 mit der Unterstützung des Pharmaunternehmens Mundipharma gegründet. Sie gibt Schmerzpatienten, ihren Angehörigen und Interessierten Informationen zum Thema Schmerztherapie und zeigt ihnen, wie sie durch das Messen und die Dokumentation ihrer Schmerzen ihren Beitrag leisten können, um die für sie optimale Therapie und damit mehr Lebensqualität zu erhalten. 

Weitere Informationen: www.schmerzmessen.de


Reinhild Berger