Boehringer Ingelheim

Wachstum dank guter Geschäfte in Amerika

Ingelheim - 24.04.2012, 14:35 Uhr


Gute Geschäfte in Übersee und satte Zuwächse bei wichtigen Medikamenten haben dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim 2011 ein Umsatzplus eingebracht. Obwohl der europäische Markt schwächelte, wuchsen die Erlöse währungsbereinigt um 6,2 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro, wie das Familienunternehmen am Dienstag in Ingelheim mitteilte.

Für 2012 erwartet die Unternehmensführung ein Umsatzplus „im hohen einstelligen Bereich“. Vorstandssprecher Andreas Barner kündigte „Neueinführungen in Therapiegebieten mit hohem ungedeckten medizinischen Bedarf“ an. Dafür werde Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern weiter „erheblich“ Geld in seine Forschung und Entwicklung stecken. „Mehr als 50 Prozent unserer weltweiten Forschungsaufwendungen investieren wir in Deutschland. Das sind über 1,5 Milliarden Euro“, sagte er.

Zum Gesamtumsatz steuert das Heimatland des Unternehmens allerdings nur zehn Prozent bei. Knapp 46 Prozent der Konzernerlöse sind in Amerika erwirtschaftet worden, wichtigster Absatzmarkt für Boehringer. Die Umsätze legten dort 2011 um 6,3 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro zu. Die Erlöse in Europa gingen dagegen um 1,3 Prozent auf 4 Milliarden Euro zurück. Das Unternehmen erklärte das Minus mit „stärkeren politischen Regulierungen“.

Mit 77 Prozent der Umsatzerlöse erzielte Boehringer den Großteil des Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Insbesondere Pradaxa®, Spiriva®, Micardis® und Combivent® wiesen ein „sehr erfreuliches Wachstum auf“, sagte Hubertus von Baumbach, Mitglied der Unternehmensleitung und verantwortlich für die Bereiche Finanzen und Tiergesundheit. Allein mit dem oralen Gerinnungshemmer Pradaxa® sei 2011 ein Umsatz von 629 Millionen Euro erzielt worden. Künftig wolle man die Marktposition Pradaxa® – aber ebenso die des oralen Antidiabetikums Trajenta®, das in Deutschland nach wie vor nicht auf dem Markt ist – weiter ausbauen. Ebenso sollen das Biopharmazeutika-Geschäft und die Tiergesundheit weiter wachsen.

Auch im Geschäft mit frei verkäuflichen Arzneimitteln legten die Umsätze 2011 währungsbereinigt um 7,1 Prozent zu. Getragen wurde das Wachstum vor allem von den Kernmarken Buscopan®, Dulcolax®, Mucosolvan®, Pharmaton® und Bisolvon®. Wie im Vorjahr belegt Boehringer Ingelheim eigenen Angaben zufolge Platz sechs in der Gruppe der weltweit zehn größten Unternehmen in der Selbstmedikation.

Bei Boehringer arbeiteten 2011 rund 44.000 Menschen, 1800 mehr als noch ein Jahr zuvor. In Deutschland hat der Konzern 12.500 Beschäftigte.


Kirsten Sucker-Sket/dpa-AFX


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