DAV Wirtschaftsforum

Spahn: Wir werden 2013 für die Apotheker etwas tun

Potsdam - 26.04.2012, 15:52 Uhr


Die Apotheker können sich ab 2013 auf eine Verbesserung ihres Honorars einstellen: „Wir werden 2013 etwas für die Apotheker tun“, kündigte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn, beim 49. DAV Wirtschaftsforum in Potsdam an. Damit bestätigte Spahn erstmals öffentlich, dass die Regierungskoalition nicht nur über eine Honorarerhöhung diskutiert, sondern sich bereits festgelegt hat.

Trotz der grundsätzlichen Ankündigung Spahns – die in der Podiumsdiskussion vom gesundheitspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Heinz Lanfermann, grundsätzlich mitgetragen wurde – sorgte die Absage an die von der ABDA geforderte Maximalsumme von 624 Millionen Euro für Unmut. „Wir können nicht mal eben 500 bis 600 Millionen Euro geben. Diese Summe können Sie nicht von uns verlangen. Das ist nicht realistisch“, sagte Spahn unter dem Protest der anwesenden Apotheker. Die Koalition werde nicht an allen Schrauben gleichzeitig drehen.

Spahn forderte den DAV-Vorsitzenden Fritz Becker auf, die Prioritäten der Apotheker bei der Honorarerhöhung zu benennen. Infrage komme das Packungshonorar, die Not- und Nachtdienstvergütung oder der Kassenabschlag. Becker reagierte sofort: „Die Anpassung der 8,10 Euro hat 1. Priorität. Da brauchen wir eine Anpassung.“

Spahn warnte die Apotheker erneut, ihre Honorarforderungen zu überdrehen: „Wenn zu viele Bälle in der Luft sind, muss man achtgeben, dass am Ende nicht alle auf dem Boden liegen.“ Die Koalition befinde sich in der Honorarfrage in einer unangenehmen Lage, so Spahn: „Die Apotheker sind nicht zufrieden, weil sie nicht alles erhalten, wir stehen als Lobby-Partei da, und andere Gruppen im Gesundheitswesen werden ebenfalls Forderungen stellen.“ Trotzdem, so Spahn: „Wir werden etwas tun. Sie sagen uns, was Ihnen das Wichtigste ist.“

Einigkeit bestand zwischen Spahn, Lanfermann, DAV-Chef Becker und ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf zudem darüber, dass für die Verhandlungen über den Kassenabschlag für 2013 der Betrag von 1,75 Euro als Ausgangspunkt steht. Lanfermann stellte sogar in Aussicht, den Kassenabschlag gesetzlich auf 1,75 Euro festzulegen.


Lothar Klein