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Klinische Studie
Nexavar® versagt bei Lungenkrebs
Das Krebstherapeutikum Nexavar® (Wirkstoff: Sorafenib) ist in über 100 Ländern zur Behandlung von Nieren- und Leberzellkarzinom zugelassen – jetzt hat Bayer seine Wirksamkeit bei fortgeschrittenem Lungenkrebs geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die klinische Phase-III-Studie hat den primären Endpunkt – eine Verlängerung des Gesamtüberlebens – nicht erreicht.
Offenbar erzielte Sorafenib in einem sekundären Endpunkt ein positives Ergebnis: Bei der Zeit ohne Fortschreiten der Erkrankung konnte eine Verbesserung gezeigt werden, berichtet das Unternehmen. Was beispielsweise bei Untersuchungen der Gesamtansprechrate oder der Lebensqualität herauskam, gibt Bayer bisher nicht bekannt.
Die Probanden erhielten randomisiert entweder Sorafenib als Monotherapie oder ein Placebo und zusätzlich die bestmögliche unterstützende Behandlung (best supportive care = BSC). Insgesamt nahmen 703 Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom an der internationalen multizentrischen Studie teil. Aufgenommen wurden zwei- bis dreifach vorbehandelte Patienten, bei denen die Krankheit wieder aufgetreten ist oder die auf die bisherige Therapie nicht mehr angesprochen haben. Patienten mit Plattenepithelkarzinom waren von der sogenannten MISSION-Studie ausgeschlossen.
Gegenüber DAZ.online konnte eine Bayer-Sprecherin nichts Genaueres über die Zukunftspläne für den Multikinasen-Inhibitor Sorafenib sagen. Die Ergebnisse müssten noch weiter ausgewertet werden, betonte sie. "Obwohl wir natürlich enttäuscht von dem Ausgang der Studie sind, denken wir, dass die Ergebnisse den Erkenntnisfortschritt bei Lungenkrebs voranbringen werden", sagte Dr. Dimitris Voliotis, Leiter der globalen klinischen Entwicklung im Bereich Onkologie bei Bayer HealthCare. Eine baldige Zulassungserweiterung erscheint unwahrscheinlich.
Berlin - 22.05.2012, 15:19 Uhr