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Demenzerkrankungen
Gene für die Alterung des Gehirns
Der Hippocampus ist ein Bestandteil des Gehirns, dessen Volumen sich mit dem Alter verringert und so Gedächtnisstörungen hervorruft. Die Beschleunigung dieses Phänomens ist eines der Anzeichen für die Alzheimer-Demenz. Jetzt hat ein internationales Forscherteam die Genmutationen untersucht, die mit dieser Volumenverringerung zusammenhängen.
Das Team führte weltweit epidemiologische Studien an insgesamt 9.232 Patienten im Alter zwischen 56 und 84 Jahren durch. Es analysierte die Genome und die Bilder der Kernspintomographie des Gehirns. Die Forscher suchten nach einer möglichen Verbindung zwischen Genmutationen und der Volumenverringerung des Hippocampus. Die Daten der Teilnehmer (mit und ohne Demenz) stammten aus acht großen europäischen und nordamerikanischen Kohorten.
Zunächst wurden 46 Unterschiede in der DNA-Sequenz festgestellt, die a priori mit einer Volumenreduktion des Hippocampus einhergehen. 18 Mutationen auf unterschiedlichen Abschnitten des 12. Chromosoms sind bedeutsam für diese Verringerung. Eine Mutation befindet sich auf Chromosom 2. Auf Chromosom 9 wurde sogar eine Mutation entdeckt, die mit einer Reduktion des Hippocampus bei jüngeren Menschen in Zusammenhang steht.
Nachdem sie die Mutationen bestimmt hatten, suchten die Forscher nach den Ursachen für die Veränderung. Sie fanden heraus, dass die Mutationen die Struktur wichtiger Gene mit Mehrfachfunktionen verändern, die insbesondere beim Zelltod (HRK), der Embryonalentwicklung (WIF1), Diabetes (DPP) oder der Neuronenmigration (ASTN2) eine Rolle spielen.
Literatur: Bis, J. C., et al.: Nature Genetics 2012;44:545-51; Online: doi:10.1038/ng.2237
31.05.2012, 09:26 Uhr