Allergiker-Notfallspritze

BfArM: Anapen® dringend austauschen

Berlin - 05.06.2012, 09:27 Uhr


Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät Patienten, die noch im Besitz des Adrenalin-Autoinjektors Anapen® sind, diesen dringend gegen ein anderes geeignetes Arzneimittel auszutauschen. Bereits am 31. Mai 2012 war ein Rote-Hand-Brief zum Chargenrückruf des Notfallarzneimittels veröffentlicht worden.

Der Adrenalin-Autoinjektor Anapen® wird zur sofortigen Behandlung eines Schockzustandes (anaphylaktischer Notfall) eingesetzt. Mit einigen Chargen der betroffenen Produkte ist jedoch offenbar keine Erfolg versprechende Behandlung möglich. Das BfArM spricht von einem „möglichen Risiko, dass die Adrenalinlösung bei einem anaphylaktischen Notfall nicht oder nicht in hinreichender Menge abgegeben wird“. Konkret geht es um die Arzneimittel Anapen® 300 μg Adrenalin in 0,3 ml Injektionslösung, Fertigspritze und Anapen® Junior 150 μg Adrenalin in 0,3 ml Injektionslösung, Fertigspritze.

Patienten sollen betroffene Produkte trotzdem noch solange mit sich führen, bis ihnen ein anderes geeignetes Arzneimittel verschrieben und ausgehändigt würde, betont das BfArM. Ärzte sollen ihre Patienten in die sichere Handhabung dieses anderen Produktes einweisen.

Die Firma Dr. Beckmann Pharma GmbH, die Anapen® für Lincoln Medical Limited in Deutschland vertreibt, hatte am 31. Mai 2012 in einem Rote-Hand-Brief auf den Chargenrückruf der Anapen®-Autoinjektoren hingewiesen. Es gebe ein potenzielles Problem mit der Abgabezeit und dem Abgabevolumen nach erfolgter Auslösung des Autoinjektors, so der Hersteller. Es wurde in diesem Rote-Hand-Brief allerdings nicht darauf hingewiesen, dass sich die betroffenen Patienten ein Alternativ-Arzneimittel besorgen sollten, ehe sie den Anapen®-Injektor zurück geben.

Rote-Hand-Brief zum Chargenrückruf von Anapen® 150 µg (Junior) und 300 µg Autoinjektor Injektionslösung


Kirsten Sucker-Sket