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Peri-ampulläres Karzinom
Chemotherapie nach Operation verbessert die Prognose
Eine Chemotherapie kann die Lebenserwartung von Patienten verbessern, die an einem bösartigen Tumor nahe der Bauchspeicheldrüse, dem sogenannten peri-ampullären Karzinom, leiden.
Sie profitieren ebenso wie die Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs von einer zusätzlichen Behandlung mit Zytostatika nach der Operation, wenn auch in geringerem Umfang. Dies hat eine Studie der "European Study Group for Pancreatic Cancer" gezeigt, die von den Zentren in Heidelberg und Liverpool geleitet wird.
Das peri-ampulläre Karzinom geht vom Endabschnitt des Gallengangs aus, der sich kurz vor seiner Einmündung in den Zwölffingerdarm (Duodenum) mit dem Pankreasgang vereinigt, bevor er im Duodenum in der sogenannten Ampulle endet. Mit der neuen Studie ist erstmals wissenschaftlich belegt worden, dass auch bei dieser Tumorerkrankung die Chemotherapie dem Patienten zusätzliche Lebenszeit bringen kann.
Das peri-ampulläre Karzinom hat eine bessere Prognose als die bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse, da es bei 80 Prozent der Patienten entfernt werden kann; bei etwa 30 Prozent finden sich Absiedlungen in Lymphknoten oder anderen Organen. Nach fünf Jahren leben im Durchschnitt noch rund 40 Prozent der Patienten, während es beim Pankreaskarzinom nur etwa 20 Prozent sind.
Um den Nutzen einer zusätzlichen Chemotherapie wissenschaftlich zu klären, wurden die Patienten nach der Operation mit den Medikamenten Fluoruracil und Gemcitabin behandelt oder beobachtet. In der Beobachtungsgruppe überlebten die Patienten durchschnittlich 35,2 Monate, während die Chemotherapie-Gruppe eine durchschnittliche Überlebenszeit von 43,1 Monaten aufwies.
Literatur: Neoptolemos, J. P., et al.: J. Am. Med. Assoc. 2012;308[2]:147-56.
Heidelberg - 23.07.2012, 11:57 Uhr