Neu auf dem Markt

Teysuno® beim Magenkarzinom

26.07.2012, 08:57 Uhr


Teysuno® ist ein neues oral einsetzbares Kombinationspräparat zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom, das in Kombination mit Cisplatin zugelassen ist. Teysuno® enthält das Zytostatikum Tegafur sowie Gimeracil und Oteracil.

Das schon länger als Zytostatikum eingesetzte orale Fluoropyrimidin Tegafur ist ein Prodrug von 5-FU mit guter oraler Bioverfügbarkeit.

Gimeracil und Oteracil sorgen dafür, dass Tegafur bereits bei niedrigerer Dosierung wirksam und sicher ist und dass weniger Nebenwirkungen auftreten als unter der Therapie mit Tegafur allein.

Gimeracil hemmt das abbauende Enzym Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) in der Leber; bei der Kombination mit Gimeracil wird eine höhere 5-FU-Plasmakonzentration erreicht. Oteracil, ein Orotat-Phosphoribosyl-Transferase (OPRT)-Inhibitor, schwächt die Wirkung von 5-FU auf normales, nicht entartetes Gewebe im Darm ab und reduziert so die gastrointestinale Toxizität von 5-FU.

Die empfohlene Standarddosis Teysuno® bei Gabe in Kombination mit Cisplatin ist 25 mg/m2 (angegeben als Tegafurgehalt) zweimal täglich, morgens und abends, für 21 aufeinander folgende Tage gefolgt von einer siebentägigen Pause. Dieser Behandlungszyklus wird alle vier Wochen wiederholt. Bei Unverträglichkeiten muss die Dosis von Teysuno® und Cisplatin entsprechend angepasst werden. Die Zulassung beruht auf den Ergebnissen von FLAGS (First-Line Advanced Gastric Cancer Study), der bislang größten internationalen Phase-III-Studie an Patienten mit fortgeschrittenem Magenkrebs. Diese Studie hat gezeigt, dass eine Kombinationstherapie mit Teysuno® und intravenös verabreichtem Cisplatin genauso wirksam ist wie eine Vergleichstherapie mit 5-Fluorouracil (5-FU)/Cisplatin i. v., dabei aber ein deutlich besseres Sicherheitsprofil aufweist, sowohl bei hämatologischen als auch nicht-hämatologischen Nebenwirkungen.

Quelle: EPAR Summary for the Public: Teysuno (draft). EMA/467/2011, EMEA/H/C/001242. London, UK: European Medicines Agency, January 2011


Dr. Bettina Hellwig