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Schwimmbäder
Sauberes Wasser mit Kupfer-Ionen
Chemiker der Technischen Universität Chemnitz haben gemeinsam mit der UVION GmbH aus Chemnitz ein Verfahren entwickelt, um Wasser im Schwimmbecken aufzubereiten. Sie desinfizieren das Wasser mit UV-Licht und elektrochemisch erzeugten Kupfer-Ionen. Das Verfahren umgeht die negativen Wirkungen des Chlors.
Kupfer ist für Menschen und Tiere in niedrigen Dosen ungefährlich. Für viele Mikroorganismen wirkt es jedoch tödlich. Der Kupfergehalt des Schwimmbecken-Wassers liegt mit 0,8 Milligramm pro Liter unter dem für Trinkwasser erlaubten Grenzwert; hier dürfen maximal zwei Milligramm pro Liter vorkommen.
Ein bis drei Tage nach der Installation der Anlage haben sich ausreichend viele Kupferionen im Wasser verteilt. Sie heften sich an Bakterien und Algen, verbinden sich mit ihnen und töten sie ab. Die so entstehenden, für den Menschen unsichtbaren Flocken sind so groß, dass sie von der Filtertechnik der Schwimmbecken aufgefangen werden.
Entscheidend ist, dass die Konzentration der Kupferionen automatisch eingestellt und konstant gehalten wird. Das ist über eine photometrische Bestimmung des Kupfergehaltes im Badewasser möglich und reduziert die Wartung der Anlage auf ein Minimum. Der Kupfergehalt wird dabei so gering wie möglich gehalten, um schädliche Wirkungen im Abwasser zu vermeiden. Die meisten Kupferionen bleiben aber ohnehin als Feststoff im Filtersand hängen und gelangen deshalb gar nicht ins Abwasser.
Verfahren anderer Hersteller, die ebenfalls auf Chlor verzichten, arbeiten mit einer Kupfer-Silber-Elektrolyse. Silber-Ionen sind aggressiver und dadurch noch wirksamer als Kupfer-Ionen. Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung liegen jedoch wesentlich niedriger, und die Konzentration von Silber-Ionen im Wasser ist mit herkömmlichen Methoden nicht zuverlässig zu messen; somit besteht keinerlei Kontrolle über die Menge der freigesetzten Silber-Ionen.
Chemnitz - 01.08.2012, 13:15 Uhr