Apothekenhonorar

Apothekensterben in der „Bild“-Zeitung

Berlin - 09.08.2012, 09:48 Uhr


„Pro Woche schließen 6 Apotheken!“ – Unter dieser Überschrift weist die „Bild“-Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe auf die Probleme der Apotheken hin. Im 1. Halbjahr hätten im Durchschnitt pro Woche sechs Apotheken ihre Türen geschlossen, heißt es dort.

In dem kurzen Beitrag auf Seite 2 kommt auch ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf zu Wort: „Das kann auf Dauer zu Lasten einer wohnortnahen Versorgung auf dem Land führen." Teil des Problems seien die kaum wachsenden Honorare für Apotheker.

Auch die gestrige Kundgebung der Apothekerkammer und des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein findet in der Regionalpresse Resonanz: Die „Kieler Nachrichten“ berichten unter der Überschrift „Die Beschwerden der Apotheker“ über die gestrige Protestaktion und stellen die Argumente der Apotheker dar: „Wie Froese sieht auch Gerd Ehmen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, vor allem die Medikamentenversorgung auf dem Land in Gefahr. ´Die Lage vieler Apotheken ist sehr Ernst.´ Derzeit gibt es in Schleswig-Holstein 713 Apotheken, 25 weniger als noch Ende 2009. Bis zu 70 Betriebe, so Froese, schrieben derzeit rote Zahlen, fast jeder dritte Apothekeninhaber verdiene weniger als seine approbierten Mitarbeiter. Deren Bruttotarifgehalt liegt – je nach Berufsjahr – zwischen 3088 und 3745 Euro im Monat. Viele Apotheker, so Froese, hielten ihr Unternehmen nur durch Selbstausbeutung über Wasser, arbeiteten mehr als 60 Stunden die Woche und griffen zur Finanzierung von Ausgaben auf ihre Altersversorgung zurück. Dass die Zahl der Schließungen nicht schon deutlicher gestiegen ist, führt die Branche vor allem auf die Bremswirkung langfristiger Miet- oder EDV-Verträge zurück: Froese: „Apotheken sterben meistens langsam.“, so der Bericht der Kieler Nachrichten.

Begleitet wird der Text von einem ausgewogenen Kommentar. Darin schreibt Autor Ulrich Metschies unter anderem: „In den vergangenen Jahren wurden den Apotheken immer mehr Aufgaben aufgedrückt, die sie bislang ohne Entlohnung für die Kassen erledigen: Apotheker setzten nicht nur die Rabattverträge durch, sondern müssen den Patienten auch erklären, warum, das gewohnte Medikament plötzlich von einem anderen Hersteller kommt. Das ist Mehrarbeit, für die die Apotheken einen fairen Ausgleich verdient haben.“  


Lothar Klein


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