Pilotprojekt gegen Arzneimittelfälschungen

SecurPharm: Der erste DataMatrix-Code kommt

Berlin - 30.08.2012, 15:05 Uhr


Mehr Sicherheit bei Arzneimitteln: Sanofi-Aventis hat als erstes Pharmunternehmen Packungen einer Arzneimittelcharge mit einem DataMatrix-Code bedruckt. Dieser Sicherheitscode soll jede Packung unverwechselbar machen. Ab Januar 2013 soll er in einem bundesweiten Pilotversuch als Fälschungssicherheitsmerkmal getestet werden.

Der Code wird unter anderem eine Packungs-individuelle Seriennummer enthalten, die auch in einer Datenbank gespeichert wird. Damit werde jede Packung zu einem Unikat, vermeldet heute die Verbände-Initiative securPharm. Die ersten Codes seien schon jetzt in einer geschützten Datenbank gespeichert. Die DataMatrix-Codes sind beispielsweise auch bei Bahntickets gängig.

Hinter securPharm stecken neben den Herstellerverbänden BAH, BPI und vfa auch die ABDA und der Großhandelsverband Phagro. Sie haben sich vorgenommen, Vorreiter zu sein, wenn es um die künftig EU-weit geforderten Sicherheitsmerkmale für Arzneimittel geht.

„Mit der nun erfolgten Umstellung bei einem Unternehmen haben wir zeitgerecht einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu noch mehr Sicherheit im Arzneimittelvertrieb geschafft“, erklärte Reinhard Hoferichter, Sprecher des Vorstands von securPharm. Er kündigte an, dass bald weitere Unternehmen ihre Packungen umstellen werden.

Sanofi macht den Anfang, 20 weitere Unternehmen sollen mit ausgewählten Arzneimitteln am Pilotversuch ab Januar 2013 teilnehmen. Außerdem braucht man noch Apotheken mit im Boot. Sie werden mit DataMatrix-Scannern ausgestattet, mit denen sie jedes gekennzeichnete Präparat scannen, ehe sie es an einen Patienten aushändigen. Damit lösen sie eine geschützte Abfrage im Datenbank-System aus. Ist die Seriennummer ordnungsgemäß, wird das vom System bestätigt und die Nummer in der Datenbank als „abgegeben“ vermerkt. Eine unbekannte oder eine bereits zuvor von einer Apotheke abgegebene Packungsnummer löst hingegen einen Alarm aus: Der Patient erhält dann eine andere, korrekte Packung; und dem Fälschungsverdacht wird nachgegangen.

Die ABDA hat sich verpflichtet, bis Anfang 2013 Apotheken, die an dem Pilotprojekt teilnehmen, beizubringen. Wie viele dies sein sollen, ist unklar, auf konkrete Zahlen will man sich nicht mehr festlegen.


Kirsten Sucker-Sket