EU-Kommission

Strenge Auflagen für Tabakkonzerne

Berlin - 14.09.2012, 11:29 Uhr


Die EU-Kommission will die Vorgaben für die Tabakindustrie verschärfen: Wie die „Welt“ berichtet, will EU-Kommissar John Dalli in Europa Einheitspackungen für Zigaretten einführen.

In dem 125-seitigen Papier werden laut der „Welt“ insbesondere folgende Verschärfungen vorgeschlagen: Warnhinweise sollen größer und die Zugangsbeschränkungen für Zigarettenautomaten erweitert werden. Geschäfte sollen nur noch eine Sorte Zigaretten pro Marke ausstellen dürfen. Außerdem sprechen sich die Autoren für eine Vereinheitlichung zwischen Marken und Produkten aus – so sollen Werbeaussagen für einzelne Marken konterkariert werden.

Ganz konkret ist laut dem der „Welt“ vorliegenden Kommissionspapier ein Verbot von abgerundeten Packungsecken vorgesehen, indem die Richtlinie einen „rechteckigen Zuschnitt einer gewissen Breite und Tiefe“ festschreibt. Die „Konstruktion der Packung“ wird danach künftig vorgegeben, sodass Warnhinweise nicht einfach weggeklappt werden können – Aussagen, die für eine „natürliche“ oder „biologische“ Zigarette werben, sollen ganz verboten werden. Aber nicht nur die Optik soll vereinheitlicht werden – auch geschmacklich sollen sich die Zigaretten künftig gleichen. So sollen Zusatzstoffe wie etwa Menthol verboten werden.

Die Tabakindustrie verwendet neben Menthol auch zahlreiche andere Zusatzstoffe, um die Attraktivität von Zigaretten zu steigern: Lakritz, Kakao, oder Vanille. Sie werden Tabak, Zigarettenpapier oder Filter zugefügt, um den scharfen Geschmack des Tabakrauchs zu überdecken. „Tabakzusatzstoffe erleichtern den Einstieg in das Rauchen und erschweren Rauchern aufgrund der angenehmeren Produkteigenschaften den Rauchstopp“, warnt daher Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum.

Lesen Sie


Juliane Ziegler