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Rauchverbote
Weniger Herzinfarkte bei Passivrauchern
Nach der Einführung der Nichtrauchergesetze in Bremen reduzierte sich in den Jahren 2008 bis 2010 die Rate der gefährlichsten Form des Herzinfarkts, des STEMI (ST-Hebungsinfarkt), um 26% bei Passivrauchern, um 16% in der Gesamtgruppe und um 4% bei Rauchern.
Diese Zahlen wurden auf einer Pressekonferenz anlässlich des Europäischen Kardiologenkongresses vorgestellt, bei dem vom 25. bis 29. August in München 30.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammenkamen.
Die Daten aus Bremen bestätigen die Ergebnisse einer soeben veröffentlichten Studie, bei der 3,7 Millionen Versicherte der Deutschen Angestellten Krankenkasse fünf Jahre lang beobachtet wurden. Nach Einführung der Nichtrauchergesetze kam es zu einem Rückgang der stationären Krankenhausaufnahmen aufgrund von Angina Pectoris um 13,3% und aufgrund von akuten Herzinfarkten um 8,6%. Die Daten aus Bremen zeigen nun, dass vor allem die Passivraucher von Rauchverboten profitieren.
Auf dem ESC-Kongress werden auch zahlreiche neue Studienergebnisse zur Gefährlichkeit des Rauchens präsentiert. Sie zeigen unter anderem:
- Auch Menschen, die nur kurze Zeit rauchen, haben ein deutlich höheres Risiko für Diabetes-Vorstufen (Prädiabetes) als Nichtraucher. Bereits fünf bis zehn Packungs-Jahre (Anzahl der Raucherjahre x die Zahl der täglich konsumierten Zigarettenpackungen) führten in der untersuchten Gruppe von jungen und gesunden Erwachsenen bei Rauchern zu einem mehr als doppelt so hohen Risiko für Prädiabetes.
- Aktives und passives Rauchen kann bereits bei Jugendlichen zu einer Zunahme der Wanddicke der Halsschlagader führen, was als Hinweis auf frühe arteriosklerotische Gefäßwandprozesse gilt.
- Passivrauchen hat bei gesunden Nichtrauchern eine ungünstige Wirkung auf die Blutplättchen-Aktivitäten: Bei längerfristigem Passivrauchen steigt bei Gesunden das Risiko thrombotischer, also durch den Verschluss von Blutgefäßen bedingter, Zwischenfälle.
München - 15.09.2012, 10:46 Uhr