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Apotheken in Westfalen-Lippe
64 Schließungen, 20 Neueröffnungen
Die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe ist auf den niedrigsten Stand seit 1984 gesunken. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL), geht derzeit davon aus, dass sie binnen des laufenden Jahres von 2.184 auf 2.140 zurückgehen wird.
Schon in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 standen 43 Schließungen lediglich 13 Neueröffnungen gegenüber, meldet heute die AKWL. Und bis zum Jahresende wird sich das Blatt in Westfalen-Lippe nicht wenden: Der Kammer wurden bereits 21 weitere Schließungen bei nur sieben Neueröffnungen gemeldet.
„Einen derartigen Einbruch hat es noch nie gegeben“, erklärte Overwiening. „Es zeigt sich, dass die einseitige Sparpolitik der Bundesregierung insbesondere viele kleine Apotheken ins Abseits gestellt hat."
In der Gesamtzahl von 2.140 Apotheken sind 417 Standorte enthalten, an denen Apotheken als Filialen geführt werden. Das bedeutet: Es gibt nur noch 1.723 selbstständige Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe. Das ist der AKWL zufolge wiederum sei der niedrigste Wert seit 1976. Besonders augenfällig ist der Rückgang in der Stadt Herne, in der in diesem Jahr vier von 40 Apotheken schließen mussten. Einzig Münster scheint dem Trend zu trotzen. Hier gibt es aktuell 100 Apotheken, eine mehr als im Vorjahr.
Overwiening befürchtet, dass noch mehr Apotheken ihre Türen für immer schließen werden. Die Bundesregierung habe leider die Chance verpasst, in Zeiten von Milliardenüberschüssen der Krankenkassen das apothekerliche Honorar an die Realitäten anzupassen: „Drei bis fünf Prozent mehr Honorar sind nach neun Nullrunden völlig unzureichend und fangen nicht einmal ein Drittel unserer Kostensteigerungen auf.“
Münster - 09.10.2012, 09:53 Uhr