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Epidemie beendet
Verseuchte Erdbeeren lösten Brechdurchfall aus
Mit Noroviren verseuchte Tiefkühl-Erdbeeren aus China haben mit hoher Wahrscheinlichkeit den massenhaften Brechdurchfall in Ostdeutschland ausgelöst. Das ergaben Untersuchungen des Robert Koch-Instituts (RKI), wie die verantwortlichen Behörden am Montag mitteilten. Sie erklärten die Epidemie zugleich für beendet. Seit dem Wochenende seien keine Neuerkrankungen mehr aufgetreten.
„Wir haben einen positiven Befund in einer Packung der betroffenen Erdbeeren“, sagte eine Sprecherin des Bundesverbraucherschutzministeriums. Die Ermittlungen seien nun abgeschlossen. Jetzt gehe es nur noch um die wissenschaftliche Analyse der vorhandenen Datensätze.
Mehr als 11.000 Menschen waren an Brechdurchfall erkrankt. Betroffen waren Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen. Der Gipfel der Erkrankungen lag laut RKI zwischen dem 25. und 27. September.
Die verdächtigen Erdbeeren wurden von mehreren Großküchen in Ostdeutschland verarbeitet, darunter von Betrieben des Caterers Sodexo. Nach den bisherigen Erkenntnissen wurden die Erdbeeren nach ihrer Ankunft im Hamburger Hafen über einen Großhändler aus Sachsen in mehrere ostdeutsche Zentralküchen für Schulessen geliefert. In den Einzelhandel sind die Früchte wahrscheinlich nicht gelangt.
Bevor die Analyseergebnisse bekannt wurden, hatten chinesische Behörden in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ noch Kritik an der dortigen Lebensmittelsicherheit zurückgewiesen. Es gebe keinerlei Beleg dafür, dass der Brechdurchfall Tausender deutscher Schüler auf unreine Erdbeeren aus China zurückzuführen sei, sagte eine Verantwortliche des Amts für Außenhandelsüberwachung und Quarantäne der Hafenstadt Qingdao (CIQ) der Zeitung (Dienstagsausgabe).
Der Caterer Sodexo hat noch nicht entschieden, wie er die Schüler und Schulen für die Magen-Darm-Erkrankungen entschädigen will. „Wir wissen, dass wir entschädigen wollen, wir wissen aber noch nicht, wen, wie und wann“, sagte Tim Bechtel von der PR-Agentur des Unternehmens in Rüsselsheim.
Der Bundesverband der Regionalbewegung kritisierte die weiten Transportwege der Lebensmittel und forderte eine „regionale Herkunft der Schulverpflegung“. Vor allem dies ermögliche einen hohen Frischegrad. „Durch die Einbindung regionaler, leistungsstarker mittelständischer Betriebe kann somit auch die Wirtschaftskraft rund um einen Schulstandort gestärkt werden“, sagte der Verbandsvorsitzende Heiner Sindel.
Berlin - 09.10.2012, 09:21 Uhr