Kassenabschlag

GKV: Start der Verhandlungen durch Becker belastet

Berlin - 16.10.2012, 09:50 Uhr


Die morgen beginnenden Gespräche zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband werden in gespannter Atmosphäre starten: Der GKV-Spitzenverband sieht den Auftakt durch die Äußerungen von DAV-Chef Fritz Becker auf dem Deutschen Apothekertag 2012 jedenfalls belastet.

„Wir erwarten zielführende Verhandlungen auf der Basis des Gesetzes. Leider hat DAV-Chef Fritz Becker mit seinen Aussagen auf dem Deutschen Apothekertag den Spielraum für diese Verhandlungen sehr eingeschränkt und bereits mit der Schiedsstelle gedroht. Die Position des GKV-Spitzenverbandes, dass die Apotheker ihre Forderungen mit Daten zu Einnahmen und Kosten der Apotheken, so wie das Gesetz es vorsieht, belegen müssen, bleibt bestehen", so Ann Marini, stellvertretende Pressesprecherin des GKV-Spitzenverbandes, gegenüber DAZ.online.

Becker hatte sich beim DAT noch einmal klar für 1,75 Euro als Ausgangspunkt für die Verhandlungen ausgesprochen: „Für den Fall, dass der GKV-Spitzenverband den Ausgangswert für die Verhandlungen anders sehen sollte, wird es nicht viel zu verhandeln geben.“ Mit Blick auf mögliche Protestmaßnahmen sind die Apotheker laut ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf „zu allem bereit“.

Für Unmut beim GKV-Spitzenverband hatte zuvor bereits der Brief Beckers an GKV-Verhandlungsführer Johann-Magnus Freiherr von Stackelberg gesorgt. Darin hatte Becker in scharfem Ton die „unverzügliche“ Aufnahme der Verhandlungen und vom GKV-Spitzenverband dazu Terminvorschläge gefordert. „Wir wollen uns mit den Vertretern der Apotheken auf dem Verhandlungsweg verständigen. Die inhaltlichen Aussagen des Becker-Schreibens werden wir vorab nicht öffentlich kommentieren", so Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes als Reaktion auf Becker.


Lothar Klein