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Neu auf dem Markt
Ceftarolin intravenös gegen Problemkeime
Ceftarolin (Zinforo®) ist ein neues parenteral applizierbares Cephalosporin, das gegen Problemkeime wirksam ist. Es ist bei Erwachsenen zur Behandlung komplizierter Haut- und Weichgewebeinfektionen und ambulant erworbener Pneumonien zugelassen.
Ceftarolin ist auch gegen den Methicillin(Oxacillin)-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) wirksam, einen der am weitesten verbreiteten multiresistenten Keime und gleichzeitig eine der häufigsten Ursachen von komplizierten Haut- und Weichgebewebeinfektion in Europa.
Ceftarolin verhindert wie andere Betalactam-Antibiotika die Peptidoglycan (Murein)-Synthese und damit den Aufbau der Zellwand der Bakterien. Von anderen Beta-Lactam-Antibiotika unterscheidet sich das neue Cephalosporin durch seine hohe Affinität zu modifizierten Penicillin-bindenden Proteinen. Dadurch kann Ceftarolin die Synthese der Bakterienzellwand auch bei MRSA und PNSP (Penicillin-resistenter Streptococcus pneumoniae) hemmen.
Die empfohlene Dosierung beträgt 600 mg, angewendet alle zwölf Stunden durch intravenöse Infusion über 60 Minuten. In einer niedrigeren Dosierung von 400 mg ist es auch bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen einsetzbar. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz sowie bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Grundlage für die europäische Zulassung von Ceftarolin bildete das klinische Studien-programm von vier Phase-III-Studien mit insgesamt mehr als 2.600 Patienten. Das parenterale Antibiotikum zeigte in den Studien eine breite Wirkung gegen grampositive und gramnegative Erreger, darunter die Problemkeime MRSA, VRSA (Vancomycin-resistenter Staphylococcus aureus), DNSSA (Daptomycin non-susceptible S. aureus) und PNSP (Penicillin-non-susceptible Streptococcus pneumoniae).
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Ceftarolin zählen Durchfall, Kopfschmerzen, Übelkeit und Juckreiz. Mit anderen Arzneimitteln zeigt Ceftarolin ein geringes Wechselwirkungspotenzial.
Quellen: Fachinformation Zinforo®, Stand August 2012; Presseinformation von AstraZeneca, Wedel
20.10.2012, 13:11 Uhr