Ausbau der Gesundheitssparte

Bayer übernimmt US-Vitaminanbieter

Leverkusen/Morristown - 30.10.2012, 15:28 Uhr


Mit einem milliardenschweren Zukauf in den USA treibt Bayer den Ausbau seiner Gesundheitssparte voran. Konzernchef Marijn Dekkers kündigte am Dienstag an, die Schiff Nutrition für 1,2 Milliarden US-Dollar (920 Mio. Euro) zu erwerben. Das Unternehmen bietet Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel an.

Den Neuerwerb – der größte Zukauf seit dem Amtsantritt von Dekkers bei Bayer vor zwei Jahren – will das Unternehmen bis zum Jahresende abschließen. Noch stehe die Transaktion unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien. Bayer verfolge das Ziel, das organische Wachstum des Geschäftes mit ergänzenden strategischen Akquisitionen zu steigern, betonte Dekkers. „Die Transaktion passt hervorragend zur strategischen Ausrichtung unseres Healthcare-Geschäftes.“

Der Umsatz des Chemie- und Pharmakonzerns war im 3. Quartal des Jahres um 11,5 Prozent auf rund 9,7 Milliarden Euro gestiegen. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht das einem Plus von 5,5 Prozent. Ohne Sondereinflüsse, die sich von Januar bis Ende September immerhin auf knapp 1,3 Milliarden Euro beliefen, steigerte das Unternehmen seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern um knapp 8 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Neben der Vorsorge für Rechtsfälle in den USA im Zusammenhang mit Klagen gegen die Verhütungspille Yazmin® sind in den Sonderaufwendungen auch Kosten für den Konzernumbau enthalten.

Im Pharma-Geschäft erhöhte sich der Umsatz um 13 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Unter den Top-Produkten: der Gerinnungshemmer Xarelto®, die Hormonspirale Mirenamit®, das Antidiabetikum Glucobay®, das Blutgerinnungsmittel Kogenate®, aber auch das Krebsmedikament Nexavar®. Dagegen war das Geschäft mit den oralen Kontrazeptiva YAZ®/Yasmin®/Yasminelle® durch die Generikakonkurrenz in Westeuropa belastet und konnte auch nicht durch die Zuwächse in Asien/Pazifik und Lateinamerika ausgeglichen werden. Das Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon®/Betaseron® gab ebenfalls nach.


dpa/DAZ.online