Pharmaunternehmen

Teva: Mehr Umsatz, aber rote Zahlen

Jerusalem - 01.11.2012, 15:17 Uhr


Der weltweit größte Generikahersteller Teva Pharmaceuticals hat im dritten Quartal von der Übernahme des Biotech-Unternehmens Cephalon profitiert und mehr umgesetzt als erwartet. Die Erlöse kletterten auch dank neu zugelassener Generika um 14 Prozent auf knapp 5,0 Milliarden Dollar, teilte die Ratiopharm-Mutter heute mit.

Unter dem Strich sorgten Belastungen aus Patentstreitigkeiten und Abschreibungen dagegen für rote Zahlen. Nach einem Überschuss von 916 Millionen Dollar im Vorjahr verbuchte Teva nun einen Verlust von 79 Millionen Dollar.

Die Israelis verlassen sich nicht allein auf das Generika-Geschäft, sondern entwickeln Medikamente auch selbst. Ein Mittel aus der eigenen Forschung ist zum Beispiel das Präparat Copaxone zur Behandlung der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS). Der Umsatz des Medikaments stieg im Quartal um 13 Prozent auf 1,0 Milliarden Dollar. Doch Copaxone verliert in den USA 2014 seinen wichtigen Patentschutz. Das Mittel konkurriert unter anderem mit Gilenya von Novartis und Betaferon von Bayer. Unter seinen neuen Generikaprodukten bietet Teva Kopien von Eli Lillys Schizophrenie-Mittel Zyprexa sowie des Blutfettsenkers Lipitor von Pfizer an. Im vergangenen Jahr hatte Teva die US-Firma Cephalon übernommen.

Für das laufende Geschäftsjahr stellte der seit Mai amtierende Konzernchef Jeremy Levin vor Sonderposten nun einen Gewinn je Aktie in Höhe von 5,32 bis 5,38 Dollar in Aussicht. Im Mai hatte er noch 5,30 bis 5,40 Dollar erwartet. Beim Umsatz werden 20,1 bis 20,7 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt (bisher: 20 bis 21 Mrd.). Seine Strategie für die kommenden Jahre will der Teva-Chef Mitte Dezember präsentieren.


dpa-AFX