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Pharmazeutische Industrie
Umsatzeinbruch bei Pfizer
Der Umsatzeinbruch bei seinem Kassenschlager Lipitor hat dem weltgrößten Pharmakonzern Pfizer das dritte Quartal vermiest. Von Juli bis September sackte der Erlös um 16 Prozent auf rund 14 Milliarden US-Dollar ab, vermeldete das Unternehmen heute. Vergangenen November hatte der Blutfettsenker seinen Patentschutz verloren – seitdem hat sich der Umsatz mehr als halbiert.
Alleine in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sackte der Lipitor-Umsatz um mehr als 50 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar ab. Zu seinen besten Zeiten hatte das Mittel Pfizer 13 Milliarden Dollar pro Jahr eingebracht – und war damit das umsatzstärkste Medikament weltweit. Fast zehn Milliarden Dollar hat Pfizer in den vergangenen Jahren jährlich in die Forschung gesteckt. Ohne erkennbaren Erfolg, denn das Wachstum beruht schon seit Jahren praktisch ausschließlich auf Zukäufen.
Auch für den Gewinn ging es bergab: Unter dem Strich fiel der Überschuss um 14 Prozent auf 3,2 Milliarden US-Dollar, wie der Konzern weiter mitteilte. Vor Sonderposten trafen die New Yorker trotz des Einbruchs mit einem Ergebnis von 0,53 Dollar je Aktie die Erwartungen der Wall Street.
Eine kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht. Für 2012 konkretisierte Konzernchef Ian Read die Umsatzerwartung und rechnet nun mit Erlösen von 58 bis 59 Milliarden Dollar, rund zwölf Prozent weniger als im Vorjahr. Wenn Pfizer keine größeren Übernahmen auf den Weg bringt, könnte der Konzern von Platz eins auf Rang zwei abrutschen.
Mit den Verkäufen gibt der Konzernchef bis Mitte 2013 Milliarden Dollar an Jahresumsatz ab. Die Nahrungsmittelsparte wurde im April für fast zwölf Milliarden Dollar an den Schweizer Nestlé-Konzern verkauft. Einen Minderheitsanteil von bis zu 20 Prozent an der Tierarzneisparte will Pfizer im ersten Halbjahr 2013 unter dem Namen Zoetis an den Markt bringen. Mit der dem Verkauf Sparte erlöste der US-Konzern im vergangenen Jahr 4,23 Milliarden Dollar.
Auslaufende Patente für wichtige Arzneien ist nicht nur ein Problem von Pfizer, sondern ein zentrales der Pharmabranche. Laut Branchendienst IMS Health verlieren bis 2013 Medikamente mit einem Umsatz von rund 135 Milliarden Dollar weltweit ihren lukrativen Patentschutz. Das ist mehr als je zuvor. Insgesamt ist der Weltpharmamarkt fast 900 Milliarden Dollar schwer.
New York - 01.11.2012, 17:26 Uhr