Schiff Nutrition-Übernahme

Reckitt Benckiser überbietet Bayer-Offerte

Berlin - 20.11.2012, 14:16 Uhr


Bayer lässt sich nicht auf einen Bieterkampf um den US-Ernährungsspezialisten Schiff Nutrition ein. Das Unternehmen werde sein Gebot nicht aufstocken, geht aus am Dienstag bei der US-Börsenaufsicht SEC hinterlegten Unterlagen hervor. Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser hatte das Bayer-Gebot vergangene Woche überraschend überboten.

Am Markt war bereits die ursprüngliche Bayer-Offerte als vergleichsweise teuer eingeschätzt worden. Der Einstieg in einen Bieter-Wettstreit würde zu einem zu hohen Preis führen, hieß es nun bei Bayer. Von der Logik des Kaufs und der strategischen Ergänzungen zeigte sich der Konzern aber weiter grundsätzlich überzeugt. Bayer wolle auch weiterhin organisch und durch ergänzende Zukäufe wachsen. Bayer-Aktien bauten nach der Nachricht ihre Gewinne in einem etwas festeren Gesamtmarkt aus und legten um 0,86 Prozent zu.

Die Leverkusener hatten mit dem US-Unternehmen bereits einen Fusionsvertrag geschlossen und bis zur Gegenofferte damit gerechnet, dass die Übernahme bis Ende des Jahres über die Bühne geht. „Das Schiff-Geschäft stärkt unsere Präsenz und Stellung in den USA deutlich, wo mehr verschreibungsfreie Produkte und Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden als in jedem anderen Land der Welt“, hatte Bayer-Chef Marijn Dekkers Ende Oktober das Gebot begründet. Bayer und Reckitt Benckiser hatten sich bereits im Jahr 2005 im Bieterkampf um Boots Healthcare International gegenübergestanden. Damals setzten sich die Briten durch.

Reckitt-Chef Rakesh Kapoor sieht den Vitaminhersteller ebenfalls als eine ideale Ergänzung zu den neuen strategischen Schwerpunkten im Gesundheits- und Hygienegeschäft. Er geht davon aus, dass das Geschäft bis zum Jahresende abgeschlossen wird. Die Briten betonen, das Angebot stehe nicht unter einem Finanzierungsvorbehalt. Man sei zuversichtlich, dass der Verwaltungsrat von Schiff den Vorschlag als „überlegen“ ansehen werde. Der abzuschließende Vertrag werde dem zwischen Schiff und Bayer ähnlich sein.


dpa-AFX/Juliane Ziegler