Noweda-Generalversammlung

Wachstum im stagnierenden Markt

Essen - 25.11.2012, 13:34 Uhr


Bei der Generalversammlung der Noweda am Samstag in Essen präsentierte der Noweda-Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann erneut hervorragende Zahlen für das Geschäftsjahr 2011/2012. Im nahezu stagnierenden Großhandelsmarkt hat die Noweda ihren Umsatz um 14,4 Prozent gesteigert, während der Markt nur 0,67 Prozent zulegte.

Eine wesentliche Ursache für das erstaunliche Wachstum der Noweda liegt auch im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr wieder in der Expansion des Liefergebiets. Die Genossenschaft dehnte sich im Berichtszeitraum erstmals über die deutsche Grenze aus und erwarb den luxemburgischen Großhändler CPL. Unter Berücksichtigung der neuen Tochtergesellschaft wuchs der Umsatz sogar um 17,7 Prozent. Außerdem wurde im zurückliegenden Geschäftsjahr eine neue Niederlassung in Peine bei Hannover eröffnet. Mit der Erschließung neuer Lieferregionen steigt regelmäßig auch die Zahl der Mitglieder und der Kunden der Genossenschaft. Im Berichtszeitraum erhöhte sich die Zahl der Mitglieder von 8188 auf 8408. Offenbar hat das Geschäftsmodell des genossenschaftlichen Großhändlers in alleiniger Hand von Apothekern eine immer weiter zunehmende Anziehungskraft, sodass in neuen Regionen schnell neue Mitglieder und Kunden gewonnen werden. Dieser Effekt kann allerdings den Erfolg der Noweda nur teilweise erklären, denn die Umsätze wachsen noch stärker als das Einzugsgebiet.

Im Berichtszeitraum vom 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2012 erzielte die Unternehmensgruppe einen Umsatz von 4,33 Mrd. Euro (Vorjahr 3,68 Mrd. Euro) und einen Rohertrag von 218,1 Mio. Euro (nach 189,1 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 36,6 Mio. Euro (nach 35,0 Mio. Euro); dies sind neben Werbezuschüssen der Industrie auch Gebühren der Kunden. Durch die beiden neuen Niederlassungen in Luxemburg und Peine stieg auch der Aufwand, insbesondere für das Personal. Doch konnte das Betriebsergebnis kräftig zulegen. Es stieg um 21 Prozent auf 61,5 Mio. Euro (nach 50,6 Mio. Euro). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug 54,1 Mio. Euro (nach 43,0 Mio. Euro). Dass der Jahresüberschuss leicht sank, lag neben zusätzlichen Steuern am Sondereffekt des Vorjahres, weil damals durch den Verkauf eines Anzag-Aktienpaketes ein außerordentlicher Ertrag entstanden war. Im Berichtszeitraum betrug der Jahresüberschuss 36,1 Mio. Euro (nach 37,2 Mio. Euro) und ermöglicht damit, die kontinuierlich hohe Dividendenzahlung fortzusetzen, die auch diesmal von der Generalversammlung beschlossen wurde. Insgesamt vermittelte auch die Generalversammlung den Eindruck von Geschlossenheit und Leistungskraft, wie er sich in den Geschäftszahlen niederschlägt.


Dr. Thomas Müller-Bohn