Service für Privatversicherte

Arzneimittel-Check zieht Hausärzte an

Berlin - 03.12.2012, 12:39 Uhr


Die privaten Krankenversicherer AXA und Gothaer sowie die Hausärztliche Vertragsgemeinschaft ziehen eine positive erste Bilanz ihrer bundesweit laufenden Zusammenarbeit. Die Ärzte zeigen großes Interesse, mehr für ihre Privatpatienten zu tun – und dafür auch eine zusätzliche Vergütung zu bekommen. Besonders beliebt ist das Kernstück der Kooperation: der hausärztliche Arzneimittel-Check.

Im Juli 2011 startete die Kooperation als Projekt in Nordrhein – seit drei Monaten ist sie bundesweit im Angebot. Mehr als 2.500 Hausärzte haben sich seitdem neu in das Programm eingeschrieben. „Ein schöner Erfolg“, findet der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt. Er ist überzeugt: Mit dem Arzneimittel-Check werde die Versorgung der PKV-Versicherten bundesweit verbessert. „Denn es ist der Hausarzt, der das soziale, familiäre und berufliche Umfeld seiner Patienten kennt und daher manche Situation in einer Krankheitsphase besser beurteilen kann“, sagt er im gemeinsamen Pressestatement der Kooperationspartner. Besser als wer, mag man sich fragen? Weigeldt ist bekannt als Gegner des vor sich hin dümpelnden ABDA-KBV-Modells, das das Medikationsmanagement dem Apotheker überlassen will – ein „Irrweg“ in den Augen des Hausarztes.

Für die Vollversicherten der Gothaer und der AXA ist die Teilnahme an dem Programm kostenfrei. Angesprochen sind besonders Menschen über 65 Jahre, die dauerhaft mehrere verschreibungspflichtige Arzneimittel einnehmen. Für sie soll der Hausarzt die Gesamtmedikation optimieren und so Nebenwirkungen oder andere Komplikationen vermeiden. Der Arzneimittel-Check gelte als Bestandteil der Gebührenordnung für Ärzte und werde von AXA und Gothaer in der Krankenvollversicherung im Tarifumfang erstattet, heißt es. Konkret sind es rund 110 Euro, die der Arzt für seine Arzneimittelberatung pro Patient jährlich zusätzlich bekommt.


Kirsten Sucker-Sket