Mindestvorgaben für Rezepte im EU-Ausland

Die Vorgaben in den EU-Ländern sind durchaus unterschiedlich, weshalb nahezu die Hälfte der Auslands-Verordnungen bisher nicht anerkannt wird. Laut EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg ist die neue Richtlinie ein wesentlicher Schritt im Hinblick auf das Ziel der 2011 beschlossenen Vorschriften über die Patientenrechte: „Dafür zu sorgen, dass das Recht von Patienten auf eine sichere und gute Behandlung in der gesamten EU Wirklichkeit wird.“ Sie werde einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Patienten mit einer klaren Auslandsverschreibung in einem anderen Mitgliedstaat als ihrem eigenen auch tatsächlich die Produkte bekommen, die ihnen verschrieben wurden.

Die Zahl der im Ausland vorgelegten Verschreibungen liegt schätzungsweise bei 2,3 Millionen pro Jahr, das sind etwa 0,02 bis 0,04 Prozent aller Verschreibungen in der EU. Die Richtlinie soll aber gerade bestimmten Patientengruppen das Leben erleichtern: Etwa chronisch kranken Menschen, die ins Ausland verreisen möchten, Patienten in Grenzregionen oder in kleineren Mitgliedstaaten, die bei einer Verschreibung auf das Ausland angewiesen sind, und Patienten mit einer seltenen Krankheit, die nur im Ausland Spezialisten finden können.

Die neuen Regeln sehen einheitliche beschreibende Elemente vor, mit denen der Patient, die verschreibende Person und verschriebene Produkte festgestellt werden können. Dabei sind Aussehen, Format oder Sprache der Verschreibung nicht entscheidend. Auch dürfen weiterhin zusätzliche landestypische Elemente hinzugefügt werden. Die einheitlichen Elemente gelten nur für Auslandsverschreibungen, wenn der Patient eine solche verlangt, nicht für im Inland zu verwendende Verschreibungen.

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