Bayern

FDP: Pille danach rezeptfrei machen

Berlin - 05.03.2013, 15:24 Uhr


Die FDP Bayern hat sich nun ebenfalls für die Entlassung von Notfallkontrazeptiva aus der Rezeptpflicht ausgesprochen. „Die ‚Pille danach‘ soll ab sofort rezeptfrei in allen Apotheken Deutschlands für alle Personen erhältlich sein“, heißt es in einem Beschluss der Liberalen vom 67. Landesparteitag in Aschaffenburg. Apotheker sollen danach bei der Abgabe die Beratung übernehmen.

Die Regelung soll für alle Präparate gelten, die vor der Einnistung der Eizelle wirken bzw. diese verhindern wie beispielsweise Levonorgestrel. Für die nötige Beratung setzt die bayerische FDP ganz auf die Apotheker: „Statt der Verschreibung beim Frauenarzt können Apotheker beratend einwirken und fehlerhafte Nutzung verhindern.“ Außerdem soll eine groß angelegte Informationskampagne darüber aufklären, dass es sich dabei nur um eine Notfallmaßnahme handelt, die nicht zur dauerhaften Verhütung gedacht ist.

Für die Entlassung aus der Rezeptpflicht hatten sich bereits die Grünen und die SPD in Baden-Württemberg eingesetzt und für das Einbringen einer Bundesratsinitiative plädiert. Um die Forderung abzusichern, wollen die Landesfraktionen jedoch zuvor wissen, ob die Apotheker sich die Abgabe und Beratung zutrauen. Das soll die Landesregierung klären, bevor die Bundesratsinitiative eingebracht wird. Auch die Bundes-SPD setzt sich derzeit dafür ein, dass Notfallkontrazeptiva aus der Rezeptpflicht entlassen und die Arzneimittelverschreibungsverordnung entsprechend geändert wird.

Lesen Sie zum Thema auch:

Kehrtwende der deutschen Bischöfe: „Pille danach“ nach Vergewaltigung erlaubt

Pille danach: Apotheker können das!

Rezeptfreiheit für Notfallkontrazeptiva: Mechthild Rawert, SPD: Pille danach ohne Rezept!

Notfallverhütung: „Pille danach” jetzt auch bei DrEd


Juliane Ziegler