Apothekenmarkt Januar 2013

Ende der Praxisgebühr Treibstoff für Umsatz

Berlin - 12.03.2013, 11:15 Uhr


Zu Jahresbeginn verzeichnete der Apothekenmarkt ein kräftiges Wachstum. Die Umsätze legten nach Wert um sieben Prozent und nach Menge sogar um rund 12 Prozent zu. Die Anzahl der Arbeitstage im Januar war bei nahezu allen Bundesländern die gleiche wie im Vergleichsmonat des Vorjahres. Laut IMS Health beruht das Wachstum vermutlich auf einer Verschiebung der Arztbesuche von Dezember auf Januar.

Im letzten Monat des Jahres 2012 sank der Umsatz des Apothekenmarktes. Der Januar war der erste Monat ohne Praxisgebühr: Dies könnte Patienten veranlasst haben, ihre Arztbesuche aufzuschieben. Hinzu kommt der Beginn einer Erkältungs- und Grippewelle, die die Mengenentwicklung von Arzneimitteln zu Behandlung von Erkältungen, Husten und Halsschmerzen steigerte.

Der Markt der verschreibungspflichtigen Präparate legte im Januar 2012 daher wieder deutlich um sechs Prozent beim Umsatz und neun Prozent beim Absatz zu. Hintergrundanalysen zeigen laut IMS Health, dass Arzneimittelgruppen, die der Dauerbehandlung bei chronischen Erkrankungen dienen (z.B. Herz-Kreislauf-Präparate, Ulkustherapeutika, Thyreoidpräparate etc.), im aktuellen Monat im mittleren bis höheren einstelligen Bereich wachsen und im Dezember stark rückläufig waren. Dies unterstützt die These eines einmaligen Verschiebeeffektes aufgrund der entfallenen Praxisgebühr.

Zweistellige Wachstumsraten in Wert (plus 12 Prozent) und Menge (plus 14 Prozent) kennzeichneten im Januar 2013 die Marktentwicklung bei OTC-Produkten. Verursacht wurde dies im Wesentlichen durch die Erkältungs- und Grippewelle, die zu einem zweistelligen Absatzzuwachs bei Schmerzmitteln und Erkältungspräparaten führte (z.B. Analgetika und topische Rhinologika jeweils plus 18 Prozent, Expectorantien plus 30 Prozent, Antitussiva plus 45 Prozent).

Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel (inkl. Impfstoffe und Testdiagnostika) steigen im Januar 2013 um rund acht Prozent auf 2,7 Milliarden Euro (AVP, abzüglich der von Herstellern und Apotheken geleisteten Zwangsrabatte, ohne Berücksichtigung der Einsparungen aus Rabattverträgen). Die Mengenentwicklung verbucht sogar ein Plus von zehn Prozent. Der Anstieg ist als Nachholeffekt auf den vorausgegangenen Monat Dezember zu sehen. Dort war die Marktentwicklung in ähnlicher Größenordnung rückläufig wie sie im Januar zulegt.


Lothar Klein


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