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Pille danach
Becker regt neue Arzneimittelkategorie an
Die „Pille danach“ aus der Rezeptpflicht zu entlassen, ist derzeit ein heiß diskutiertes Thema – vor allem in der Politik. Von den Apothekern war bislang erstaunlich wenig zu diesem Thema zu hören. Nun hat der DAV-Vorsitzende Fritz Becker angeregt, über eine neue Arzneimittelkategorie nachzudenken: die „Pille danach“ sollte aus seiner Sicht rezeptfrei in der Apotheke zu haben sein, allerdings zu einem festen Preis.
Linke und SPD im Bundestag sind dafür, die Verschreibungspflicht aufzuheben und die Beratung zu dem Notfallkontrazeptivum den Apotheken zu überlassen. Die rot-grüne Landesregierung von Baden-Württemberg setzt sich für eine entsprechende Bundesratsinitiative ein – und auch die FDP hat sich zumindest in Bayern schon für die Entlassung der „Pille danach“ aus der Rezeptpflicht stark gemacht. Deutsche Frauen können überdies schon jetzt nach einer online-Anamnese bei DrEd per Versandhandel die „Pille danach" beziehen. Es gibt also gute Gründe für die Apothekerschaft, sich zu diesem Thema zu positionieren.
Becker betonte gestern beim parlamentarischen Abend der baden-württembergischen Apotheker in Berlin, es stehe „außer Diskussion“, dass die Apotheken eine entsprechende Beratungsleistung erbringen könnten, wenn die Politik sich für die rezeptfreie „Pille danach“ entscheide. Er sieht allerdings ein Problem: für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel gilt keine Preisbindung. Damit sind Sonderangebote möglich – ebenso eine Werbung der Hersteller für ihr Präparat.
Um dem zu begegnen, schlägt Becker dem Gesetzgeber vor, eine neue Arzneimittelkategorie zu schaffen: apothekenpflichtig, aber mit Preisbindung. Werberische Maßnahmen am Endkunden wären damit nicht zugelassen. Diese Kategorie, so Becker, würde sich möglicherweise auch für andere Arzneimittel anbieten.
Berlin - 13.03.2013, 11:47 Uhr