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Wirtschafts-Interpharm
Graue: Rechenzentren setzen Notdienstpauschale kostenfrei um
Zur Eröffnung der diesjährigen Wirtschafts-Interpharm in Hamburg hat der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, davor gewarnt, dass die neue Nacht- und Notdienstpauschale „nicht im bürokratischen Dschungel stecken bleibt“. Trotz der unübersehbaren Probleme mit der Umsetzung der vorliegenden Gesetzespläne, „sollten wir trotzdem dankbar sein“, so Graue. Erstmals sei den Apothekern mit dem Apothekennotdienst-Sicherstellungsgesetz (ANSG) eine Strukturkomponente zugebilligt worden.
Graue qualifizierte den ANSG-Entwurf als „gut gemeint, aber unglücklich vorbereitet“. Eine kostenfreie Abwicklung des Finanztransfers durch die Apothekenrechenzentren sei aber durchaus möglich, kündigte Graue als Vorstandsvorsitzender des Norddeutschen Apothekenrechenzentrums NARZ an. Entsprechende Pläne befänden sich in Vorbereitung. Darin einbezogen werden könnten auch Privatrezepte über eine Schnittstelle, „um doch wenigstens hier dem Gleichheitsprinzip gerecht zu werden.
Auch der Präsident der Hamburger Apothekerkammer, Kai-Peter Siemsen, beschäftigte sich in seinem Grußwort mit der Notdienstpauschale und bezeichnete das ANSG als „bürokratischen Moloch“. Er hoffe, dass der DAV bei der Umsetzung dies auf eine „händelbare Version abstufen“ könne. Siemsen appelliert an den Bundesrat, in der anstehenden Gesetzgebung gegen die Notdienstpauschale keinen Widerstand zu leisten.
Die Notdienstpauschale könne noch nicht „das Ende der Fahnenstange“ bei der Reform der Apothekenhonorierung sein, so Siemsen. Der Apotheker als Heilberufler benötige vernünftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen zum Überleben. Daher müssten auch an anderer Stelle die Gebühren angepasst werden, forderte Siemsen. Als Beispiel nannte der Hamburger Kammerpräsident die Rezepturen: „Die können nicht mehr für wenige Cents gemacht werden.“
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Hamburg - 15.03.2013, 14:22 Uhr