Handel mit Streckmitteln

Drogen-Razzia in Husumer Apotheke

Husum - 25.03.2013, 13:43 Uhr


Wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz durchsuchten vergangenen Freitag Polizei und Staatsanwaltschaft unter anderem eine Apotheke in Husum. Der Inhaber steht laut Flensburger Staatsanwaltschaft im Verdacht, das Lokalanästhetikum Lidocain in großem Maßstab als Streckungsmittel an einen Drogenhändlerring geliefert zu haben.

„Es besteht Anfangsverdacht auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, genauer gesagt: auf Handel mit Streckmitteln", so der Flensburger Oberstaatsanwalt Otto Gosch gegenüber DAZ.online. Die Ergebnisse der Razzia, die in insgesamt vier Objekten stattfand, hätten den Anfangsverdacht keinesfalls ausgeräumt. Der Apotheker habe in ungewöhnlich großem Umfang Lidocain geordert und vertrieben. 

Die Beamten nahmen Rechner sowie zahlreiche andere Gegenstände zur weiteren Auswertung mit nach Flensburg. Wegen des Umfangs der Ermittlungen und der Vielzahl des beschlagnahmten Materials würden Ergebnisse erst in einiger Zeit vorliegen.

„Es geht um bestimmte pharmazeutische Mittel, die zur Streckung von Drogen genutzt werden können und die nur über den Pharma-Handel zu beziehen sind", so Gosch. Diese Mittel seinen in Mengen über den Ladentisch der Apotheke gegangen, die üblicherweise nicht verlangt werden. Daher dränge sich ein entsprechender Verdacht auf. Offenbar zeichnet sich aus Sicht der Staatsanwaltschaft inzwischen ab, dass das Lokalanästhetikum Lidocain von dem Apotheker nicht an Endabnehmer, sondern an einen organisierten Drogenhändlerring weiterverkauft worden ist.  


Lothar Klein