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Omeprazol-Fälschungen
BMG: Ein Einzelfall
Im Bundesgesundheitsministerium beobachtet man derzeit die Ermittlungen im Fall der Omeprazol-Fälschungen – und setzt darauf, dass die zuständigen Behörden alles tun, um diese kriminellen Aktivitäten zu unterbinden. „In Deutschland sind Arzneimittelfälschungen in der legalen Verteilerkette glücklicherweise und trotz des aktuellen Falls ein extrem seltenes Ereignis“, konstatiert ein Sprecher des Ministeriums.
Nach Einschätzung des BMG sind die Vertriebswege für Arzneimittel in der legalen Verteilerkette nach wie vor sicher. „Dies schützt leider nicht allumfassend vor kriminellen Aktivitäten, die jedoch zumindest bisher als Einzelfälle einzustufen sind“, so der Sprecher. Er gehe aber davon aus, dass die zuständigen Behörden alles in ihrer Macht stehende veranlassen, um den Hinweisen auf kriminelle Machenschaften nachzugehen.
Akuten Handlungsbedarf seitens der Regierung sieht man im Ministerium offenbar nicht. Der Sprecher verweist darauf, dass mit der 2011 verabschiedeten EU-Fälschungsrichtlinie, die im Oktober 2012 in deutsches Recht umgesetzt wurde, zahlreiche Maßnahmen zur Abwehr von Fälschungen beschlossen worden seien. Darunter insbesondere auch Regelungen zur Identifizierung und Authentifizierung von Einzelpackungen fälschungsgefährdeter Arzneimittel. Die europäische Kommission arbeite derzeit mit Unterstützung der Mitgliedstaaten intensiv daran, die Instrumente zu implementieren.
Denn ganz so schnell ist ein solches System, das europaweit Sicherheit gewährleisten soll, nicht geschaffen. In so genannten delegierten Rechtsakten sind zunächst noch die Details der künftig zu verwendenden Sicherheitsmerkmale festzulegen. Die deutschen Hersteller, Großhändler und Apotheken sind hier sehr bemüht, ihre Vorstellungen von einem praktikalen Sicherheitssystem einzubringen - Stichwort Securpharm.
Im BMG ist man jedenfalls sicher: „Anhaltende Erfolge zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen können nur erzielt werden, wenn nationale Aktivitäten durch Maßnahmen auf europäischer und internationaler Ebene ergänzt werden“, so der Sprecher.
Berlin - 26.03.2013, 11:50 Uhr