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„Pflege-Bahr“
PKV kritisiert Finanztest-Bewertung
Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) reagiert überrascht auf die Finanztest-Bewertung zu staatlich geförderten Pflegeversicherungen, den sogenannten Pflege-Bahr-Tarifen: Die Einwände des Verbrauchermagazins liefen ins Leere, erklärt der Vorsitzende des Verbands, Reinhold Schulte.
Schulte hält nun dagegen: Die Tester hätten von vornherein nur „Modellkunden“ im Alter von 45, 55 und 65 Jahren berechnet – und damit ausgerechnet die Jahrgänge ausgeblendet, die bei einem Versicherungsbeginn in früherem Alter für minimale Beiträge wesentlich höhere Leistungen erhalten. „Beim Versicherungsbeginn zwischen 25 und 35 Jahren kann in der Regel bereits mit dem Mindestbeitrag von zehn Euro und fünf Euro staatlicher Förderung eine vollwertige Absicherung für die schwerste Pflegestufe III erreicht werden.“
Zur Kritik der Tester, die Verträge ließen es in der Regel nicht zu, sich durch höhere Beiträge eine ausreichende Absicherung zu erkaufen, erklärt der Verbandsvorsitzende: Die Förderbedingungen definierten lediglich Mindestleistungen. Jedem Kunden stehe es insoweit durchaus frei, nach seinen persönlichen Prioritäten und Möglichkeiten die Pflegezusatzversicherung bis zur 100-prozentigen Absicherung aufzustocken. Doch diese Tatsachen würden den Finanztest-Lesern schlicht vorenthalten.
„Die undifferenzierte Kritik von ‚Finanztest‘ überrascht“, so Schulte. Schließlich motiviere die staatliche Förderung, sich der Versorgungssituation im Pflegefall bewusst zu werden, sie stärke außerdem die individuelle Vorsorge und entlaste zukünftige Generationen. Das sei nachhaltig, generationengerecht und ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Dies nun derart zu kritisieren, sei „weder gegenüber den potenziell Pflegebedürftigen noch den nachfolgenden Generationen verantwortbar“.
Berlin - 17.04.2013, 11:11 Uhr