Kassenabschlag

AVIE: Abschaffen wäre besser

Berlin - 24.05.2013, 14:15 Uhr


Die Apothekensystempartnerschaft AVIE begrüßt zwar im Grundsatz die Einigung zum Apothekenabschlag im Schiedsverfahren. Besser wäre es aber aus Sicht der Kooperation, den Kassenabschlag ganz abzuschaffen. „Mit der vorliegenden Lösung haben die Apotheken endlich rückwirkend und bis einschließlich 2015 Planungssicherheit. Das ist gut, den Abschlag ganz abzuschaffen wäre besser“, so AVIE-Geschäftsführer Dr. Thomas Zenk.

Man halte den Abschlag in zweifacher Hinsicht für überholt: Erstens errechne sich die Apothekerhonorierung aus einem packungsbezogenen Aufschlag, der wieder um einen Abschlag reduziert werde. Beide Komponenten seien wiederholt gegensinnig verändert worden und könnten vereinfachend zu einem Honorar zusammengefasst werden. Zweitens halte AVIE den Abschlag per se nicht mehr für zeitgemäß. „Die Rahmenbedingungen für die Apotheken sind heute andere“, so Dr. Zenk.

Bereits die Reichsversicherungsordnung habe seit 1911 einen solchen Abschlag gekannt. Er habe dazu gedient, die Krankenkassen an den zum Teil sehr hohen Rabatten zu beteiligen, die die Industrie den Apotheken gewährte. Diese Situation habe sich gänzlich verändert. Die verhandelten Herstellerrabatte gingen direkt an die GKV, Bar- und Naturalrabatte an die Apotheker seien verboten. Zudem seien die Apotheker zur Abgabe der rabattierten Präparate gezwungen. Im günstigsten Fall könne der Apotheker noch die seither deutlich gesunkene Spanne des Großhandels als Rabatt erhalten. Alles andere sei nicht gesetzeskonform.


Lothar Klein


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