Lieferdienste

Trubel um dedendo – ProSieben ausgestiegen?

Stuttgart - 19.07.2013, 16:40 Uhr


Turbulenzen bei der Lieferdienst-Plattform dedendo: Nach entsprechenden Online-Berichten bestätigte ein Sprecher der Apothekenkooperation Vivesco, dass sich ProSiebenSat.1 aus dem Projekt dedendo zurückgezogen habe. Vivesco werde den Betrieb der Plattform übernehmen. Beim Münchner Privatsender-Konzern wollte man die Ausstiegsberichte jedoch nicht bestätigen.

Vivesco bestätigte gegenüber DAZ.online, dass sich der über seine Tochtergesellschaft Seven Ventures GmbH beteiligte Medienkonzern aus dem Projekt und aus der Betreibergesellschaft dedendo GmbH zurückziehe. Über die Gründe für den Ausstieg könne er naturgemäß nichts sagen. Der Sprecher widersprach aber Berichten, die Alliance-Tochter plane nun die „komplette“ Übernahme der dedendo GmbH. Vivesco wolle die Lieferdienst-Plattform zwar übernehmen und selbst betreiben, an der dedendo GmbH werde man sich jedoch nicht beteiligen. „Wir wollen das Angebot erhalten und weiter betreiben“, so der Sprecher. „Wir wollen dem Versandhandel die Stirn bieten und verlorene Umsätze in die Apotheken zurückholen.“ Dabei habe man keine kurzfristigen Umsatz- oder gar Gewinnziele.

Ein Sprecher von ProSiebenSat.1 sagte gegenüber DAZ.online, er könne die Berichte über den Ausstieg bei dedendo so nicht bestätigen. ProSiebenSat.1 gebe aber vorerst keine weiteren Kommentare. Bei der dedendo GmbH war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Dedendo bietet eine bundesweite Online-Plattform, auf der Kunden Arzneimittel und andere Produkte direkt in einer Vor-Ort-Apotheke bestellen können. Die Bestellung kann entweder in der Apotheke abgeholt werden oder wird von dieser im Rahmen des Botendienstes geliefert.

Dedendo war mit dem Versprechen in den Markt gestartet, durch die Beteiligung der ProSieben-Gruppe eine starke TV-Werbepräsenz erreichen zu können. Bisher waren die Werbespots aber nur vereinzelt zu sehen. Nach Angaben von Vivesco, von Beginn an Kooperationspartner von dedendo, beteiligen sich zurzeit rund 1.100 Apotheken an dem Lieferdienst-Konzept, der Großteil davon seien Vivesco-Mitglieder.


Dr. Benjamin Wessinger


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