AOK-Rabattverträge

Zytostatika in Hessen ausgeschrieben

Berlin - 29.07.2013, 09:05 Uhr


Jetzt ist es offiziell: Die AOK sucht in Hessen Apotheken als Rabattpartner für die ambulante Zytostatika-Versorgung. Schon vor einigen Wochen hatte die AOK angekündigt, diesen Weg in der Zytostatikaversorgung einschlagen zu wollen. Starten sollen die Verträge am 1. Dezember 2013. Angebote können bis zum 6. September eingereicht werden.

Das Vergabeverfahren führt der AOK-Bundesverband im Auftrag der AOK Hessen durch. Für die Ausschreibung ist das Bundesland in 23 Gebietslose aufgeteilt. Bieter und Bietergemeinschaften können Angebote auf beliebig viele Lose abgeben. Die Zahl der möglichen Zuschläge ist aber auf höchstens vier je Bieter limitiert. Die Zuschlagserteilung – es entscheidet der niedrigste Preis – verpflichtet zur Belieferung der AOK-Versicherten, die im jeweiligen Gebietslos mit parenteralen Zubereitungen in der Onkologie ambulant ärztlich behandelt werden.

Die AOK Hessen startet zum ersten Mal eine derartige Ausschreibung. Bislang hatte nur die AOK Nordost mit Apotheken Rabattverträge über Zytostatika für die ambulante Versorgung geschlossen. Der Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) sieht den Trend zur Ausschreibung kritisch. Er sieht die Qualität, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der Versorgung bedroht. „Die onkologische Versorgung mit generischen Arzneimitteln ist ausgequetscht“, sagte VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim, als die Zyto-Ausschreibung in Hessen bekannt wurde. Wer weiter an der Kostenschraube drehe, gefährde die Versorgung der Patienten. Die AOK Hessen beschwichtigte: Für die Patienten ändere sich nichts, es gebe keine qualitativen Einschränkungen.


Juliane Ziegler