Projekt „BestAgeing“

Molekulare Marker für Herzerkrankungen

Heidelberg - 14.08.2013, 09:24 Uhr


Ältere Menschen sind in Studien meist unterrepräsentiert. Anders ist es bei dem EU-geförderten Verbundprojekt „BestAgeing“, in dem molekulare Marker zur präziseren Diagnose von Herzerkrankungen im Alter erforscht werden: es sind nur Studien mit Menschen über 65 geplant.

Der neue europäische Forschungsverbund widmet sich der besseren Diagnose, Früherkennung und Verlaufskontrolle häufiger Herzerkrankungen bei älteren Patienten: Wie hoch ist nach einem Herzinfarkt das Risiko schwerer Folgeerkrankungen wie der Herzschwäche? Muss eine leichte Herzschwäche eines 70-jährigen Patienten intensiv behandelt werden oder genügt es, regelmäßig den Verlauf zu kontrollieren? Wie hoch sind die „Normalwerte“ für bestimmte Risikomarker wie Troponin T, ein Marker für Schäden am Herzmuskel, in der älteren Bevölkerung?

In dem Projekt erforschen in den kommenden vier Jahren 19 europäische Kooperationspartner neue molekulare Marker für die häufigsten Herzerkrankungen. Erstmals werden hierfür gezielt ältere Patienten berücksichtigt, die bisher in klinischen Studien noch stark unterrepräsentiert sind. So sind Studien nur mit Patienten über 65 Jahren geplant.

Derzeit fehlen unter anderem Referenzwerte für die existierenden Marker sowie neue, molekulare Marker, die bei älteren Patienten Diagnose und Prognose präzisieren und bessere Therapieentscheidungen ermöglichen. Ziel des Verbunds ist es, für die häufigsten Herzerkrankungen im Alter – Verengung der Herzkranzgefäße, Herzinsuffizienz und Herzinfarkt – ein Set spezifischer Marker zu entwickeln, die sich gegenseitig ergänzen. Damit sollen präzisere Aussagen über den Gesundheitszustand des Herzens und über den weiteren Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen möglich sein.

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, 12. August 2013.


Dr. Bettina Hellwig