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Arzneiverordnungs-Report 2013
AMNOG braucht Raum für Entfaltung
Die Autoren des Arzneiverordnungs-Reports sehen sich bestätigt: Wie prognostiziert, zeige das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) langsam seine Wirkung, denn das Verfahren der Nutzenbewertung von Arzneimitteln reduziere die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung. Weil das Sparziel aber noch nicht erreicht sei, fordert AOK-Chef Uwe Deh die Verlängerung für den erhöhten Herstellerrabatt und das Preismoratorium.
Durch das mit dem AMNOG eingeführte Verfahren der frühen Nutzenbewertung konnten bislang 120 Millionen Euro eingespart werden, erklärte Schwabe. Das reiche aber noch lange nicht aus, um das im AMNOG angestrebte Einsparziel von zwei Milliarden Euro zu realisieren. Denn mit dem Wegfall des auf 16 Prozent erhöhten Herstellerabschlags und dem Preismoratorium für Nichtfestbetragsarzneimittel zum Ende des Jahres seien Mehrausgaben der Krankenkassen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro zu erwarten. Die beiden Sparinstrumente sollten daher um zwei Jahre verlängert werden, forderte AOK-Chef Deh – bis die Übergangsphase der Nutzenbewertung abgeschlossen sei.
Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), lobte das Verfahren der frühen Nutzenbewertung: Echte Arzneimittelinnovationen würden so von Scheininnovationen getrennt. Das AMNOG werde aber erst in den kommenden Jahren seine volle Wirkung zeigen: In den nächsten vier bis fünf Jahren rechne er mit Einsparungen von 800 Millionen bis einer Milliarde Euro – und das ohne den Bestandsmarkt. Auch dieser kommt aber bekanntlich verstärkt auf den Prüfstand des G-BA. Im Rahmen der nächsten Novembersitzung werde bereits der nächste Bestandsmarktaufruf beschlossen, kündigte Hecken indes an.
Kathrin Vogler (Linke), stellvertretende Vorsitzende im Gesundheitsausschuss des Bundestags, bestätigte die Forderung des AOK-Chefs, den erhöhten Herstellerrabatt und das Preismoratorium zu verlängern: Sonst landeten Jahr für Jahr mehrere Milliarden Euro zusätzlich auf den Konten der Konzerne. Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands forschender Arzneimittelhersteller, konterte, es bringt nichts, „überhöhte Daumenschätzungen“ zu den Arzneimittelausgaben des Jahres 2014 zu lancieren und eine Verlängerung zu fordern. „Gegenwärtig sind die Arzneimittelausgaben stabil“ – nach Jahren des Rückganges werde es 2014 zwar einen Ausgabenanstieg geben, aber keinen dramatischen. Es gebe daher keinen Grund, das Wort des Gesetzgebers in Zweifel zu ziehen, der ein Auslaufen des Zwangsrabattes für 2013 vorgesehen habe.
Berlin - 12.09.2013, 16:52 Uhr