Bild-Bericht „Skandal um Medikamente“

Warentest: Viele rezeptfreie Medikamente „wenig geeignet“

Berlin - 18.09.2013, 15:10 Uhr


Nach dem „Stern“ widmet sich nun die „Bild“ rezeptfreien Medikamenten, die nicht geeignet sein sollen, Leiden zu lindern: 600 von über 2.000 getesteten seien „wenig geeignet“, heißt es in der heutigen Ausgabe der Zeitung – das habe „Stiftung Warentest“ bei seinen Untersuchungen festgestellt. Genannt werden sodann die bekanntesten Mittel gegen Erkältung, Halsentzündung, Schnupfen, Verstopfung und Durchfall.

Zu den bekanntesten „wenig geeigneten“ bzw. „nicht sinnvollen“ Medikamenten gegen Erkältung zählen laut dem Bericht Doregrippin Tabletten, Grippostad C Kapseln, Wick DayMed Erkältungs-Getränk für den Tag und Wick DayMed Erkältungs-Kapseln für den Tag sowie Wick Medinait Erkältungs-Saft für die Nacht. Bei den Mitteln gegen Halsentzündung werden Dobendan Strepsils Dolo und Dolo-Dobendan Lutschpastillen, Dorithricin Halstabletten, Lemocin Lutschtabletten und Locabiosol 0,125 mg Dosierspray aufgelistet.

Wer seinen Schnupfen bekämpfen will, sollte nicht auf Aspirin Complex Granulat und Reactine duo Retardtabletten setzen. Gegen Verstopfung sollen Abtei Abführkapseln SN und Doppelherz Abführ-Kapseln Rizinol 1000 mg, Chol-Kugeletten Mono überzogene Tabletten und Kräuterlax 15 mg Kräuter-Dragees, Jacobus Schwedenkräuter N Pulver sowie Obstinol M Emulsion wenig geeignet sein. Tannacomp Tabletten helfen laut dem Bericht, der sich auf die Warentester bezieht, wiederum wenig gegen Durchfall. In der morgigen Ausgabe will die Bild-Zeitung über Mittel gegen Sodbrennen, Ohrenschmerzen, Kreislaufbeschwerden, Schürfwurden und Läuse berichten, die im Test durchgefallen sind.

Die Arzneimittel wurden – so heißt es auf der Internetseite von Stiftung Warentest – in arzneimitteltypischen Darreichungsformen bewertet. Basis der Bewertung seien die veröffentlichte wissenschaftliche Fachliteratur, klinische Studien sowie veröffentlichte Publikationen von Institutionen, die im Auftrag des Gesetzgebers nach den Kriterien der Evidenzbasierten Medizin Nutzenbewertungen therapeutischer Interventionen vornehmen, etwa die Dossiers des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Die Eignung der jeweiligen Arzneimittel wurde laut Warentest für die Anwendungsbereiche bewertet, die der Hersteller für sein Produkt beansprucht. Fachliche Unterstützung bei der Arzneimittelbewertung leistete unter anderem der Gesundheitsökonom Gerd Glaeske.


DAZ.online